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Vorarlberg öffnet Budgetposten für Arbeitsmarkt "ohne Limit"

Landerat Tittler, Landeshauptmann Wallner
Landerat Tittler, Landeshauptmann Wallner ©VLK
Das Land Vorarlberg hat den Anfang des Jahres für Arbeitsmarktmaßnahmen budgetierten Haushaltsposten von rund 9,1 Millionen Euro "ohne Limit nach oben" geöffnet.

Das teilte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Großes Ziel müsse eine möglichst rasche Trendwende am Arbeitsmarkt sein, besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Jugend.

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"Was benötigt wird, wird finanziert werden", erklärte Wallner zur angekündigten Erhöhung der Mittel, "weil da ziemlich viel dran hängt." Dass der im Jänner in Zeiten der Hochkonjunktur budgetierte Betrag nicht ausreichen werde, sei klar. Land und AMS sollen nun unter Einbeziehung der Sozialpartner klären, wo zusätzliche Mittel vonnöten sind.

Fokus auf Jugendliche

Land und AMS würden die Entwicklung am Arbeitsmarkt laufend prüfen, so Wallner - am Mittwoch habe es nun erste Gespräche gegeben, wie die Maßnahmen anzupassen seien. Im Vordergrund stehen dabei die Jugendlichen, die von der derzeitigen Krise am Arbeitsmarkt besonders stark betroffen sind, sowie Langzeitarbeitslose und gesundheitlich oder sozial Beeinträchtigte.

Gerade mit Blick auf junge Arbeitssuchende betonten Wallner und AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter, dass die jetzige Zeit für Qualifikation genützt werden solle. Die Beschäftigungsgarantie des Landes - "sie war fast ein Selbstläufer, das ist sie jetzt nicht mehr", so Wallner - soll aufrecht bleiben. Er erwarte eine deutliche Aufstockung der Plätze in überbetrieblichen Ausbildungszentren. An die Betriebe richtete er die Bitte, wenn möglich auch jetzt in die Ausbildung von Lehrlingen zu investieren.

Öffnung der Grenzen gefordert

Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) forderten - soweit gesundheitlich vertretbar - die schnellstmögliche Öffnung der Grenzen. "Vorarlberg im Vierländereck ist wie wohl keine andere Region in Österreich davon abhängig", so Tittler. Das Verständnis für geschlossene Grenzen zu Regionen mit ähnlicher epidemiologischer Entwicklung wie in Vorarlberg sinke von Tag zu Tag, auch bei ihm, so Wallner.

Er glaube, dass die Wirtschaft die Talsohle bereits durchschritten habe und es zwar langsam, aber doch wieder Richtung Aufschwung gehe, sagte der Landeshauptmann. Es gebe bereits erste positive Signale. Wenn es gelinge, dass die Wirtschaft im Mai als Monat der Öffnung wieder Fahrt aufnehme und es keine "zweite Welle" gebe, sei die Chance groß, dass die Trendwende am Arbeitsmarkt auch gelinge. Ein Viertel der derzeit in Vorarlberg als arbeitslos Vorgemerkten haben laut Bereuter bereits wieder eine Beschäftigungszusage.

Arbeitslosenzahlen

Die Coronakrise trifft die Arbeitsmärkte in den Bundesländern deutlich unterschiedlich: Während sich die Anzahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer Ende April im Vergleich zum Vorjahresmonat in Tirol auf knapp 47.000 mehr als verdoppelte (+108 Prozent), stiegen die Zahlen in Wien um 41 Prozent auf über 197.000.

In Salzburg gab es 31.501 Personen ohne Job (+82,7 Prozent) und in der Steiermark waren es 69.644 (+77,1 Prozent). Niedriger fiel der Anstieg in Kärnten (+65 Prozent), Oberösterreich (+64,8 Prozent), Burgenland (+61,8 Prozent), Vorarlberg (+57,8 Prozent) und Niederösterreich (+53,8 Prozent) aus.

Die Arbeitslosenschulungen des AMS waren aufgrund der Coronavirus-Pandemie seit Mitte März ausgesetzt und werden mit Mitte Mai sukzessive wieder aufgenommen.

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(red)

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