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Literaturpreis-Jury prämiert „Körpersprache“

Der 6. Hohenemser Literaturpreis geht an Karosh Taha.

Hohenems. Der mit 7000 Euro dotierte Hohenemser Literaturpreis wird heuer an die Essener Autorin Karosh Taha, deren Text „Körpersprache“ aus 111 Einsendungen ausgewählt wurde, verliehen.

Hohenems blickt auf eine Geschichte zurück, die über Jahrhunderte durch kulturellen Austausch und grenzüberschreitende Beziehungen geprägt wurde. Der alle zwei Jahre verliehene „Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autoren nicht-deutscher Muttersprache“ soll dieser Historie Rechnung tragen. Prämiert werden hervorragende Prosatexte, deren Verfasser ursprünglich nicht-deutscher Muttersprache sind. Die mit Sudabeh Mohafez, Vladimir Vertlib und Zafer Senocak fachkundig besetzte Jury hatte die Aufgabe, 111 anonym vorliegende Wettbewerbseinsendungen zu sichten, zu bewerten und einen Siegertext und somit die Nachfolge von Selim Özdogan zu bestimmen, der diesen Preis 2017 erhielt. Die Wahl fiel auf das Manuskript „Körpersprache“, ein Auszug aus einem Romanprojekt der jungen Autorin Karosh Taha.

Taha, 1987 in der kurdischen Kleinstadt Zaxo im Irak geboren, lebt und arbeitet seit 1997 im Ruhrgebiet und hat Anglistik und Geschichte studiert. 2018 erschien im DuMont-Buchverlag ihr Debütroman „Beschreibung einer Krabbenwanderung“, welcher gleich bei der Literaturkritik wie auch beim Publikum große Erfolge feierte und mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde.

„In hochpoetischer und präziser Sprache zeichnet Karosh Taha ein Geflecht aus fragilen Beziehungen, Sehnsüchten und Einsamkeiten urbaner Milieus, die von zahlreichen Sprachen, vielfältigen kulturellen Eigenheiten und der Überlieferung längst infrage gestellter Selbstgewissheiten geprägt sind. Ihr literarischer Blick richtet sich von innen auf das nur scheinbar alltägliche Geschehen zwischen den Geschlechtern, den kulturellen Bezügen und den Generationen. Er eröffnet unerwartete Perspektiven und kommt ganz ohne voyeuristische Klischees über Migration aus“, begründet die Jury ihre Wahl.

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