Nachdem Lipnizkaja die Grand Prix im kanadischen Saint John und Moskau gewonnen hatte sowie beim GP-Finale Zweite geworden war, hatte sie auch in der ungarischen Hauptstadt zu den Favoritinnen gehört. Dennoch war es erstaunlich, wie abgeklärt sie auftrat.
Die Junioren-Weltmeisterin von 2012 zeigte einen nahezu perfekten Auftritt. Zu Beginn sprang sie die Kombination Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop. Danach gelangen ihre fünf weitere Dreifache, wobei sie den Doppel-Axel mit dem Dreifach-Toeloop kombinierte. Als Belohnung erhielt Lipnizkaja 139,75 Punkte, womit sie ihre Kür-Bestleistung um 8,41 Punkte verbesserte.
Überhaupt schaffte erst eine Läuferin im zweiten Wettkampfteil eine höhere Punktezahl, nämlich die südkoreanische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kim Yu-Na (150,06). Auch mit 209,72 Gesamtpunkten rückte der Teenager in der ewigen Bestenliste hinter Kim (228,56) auf Platz zwei vor.
Auch ihre 17-jährige Landsfrau Sotnikowa übertraf mit 202,36 Zählern erstmals die 200-Punkte-Marke, ein Kunststück, das erst sechs Läuferinnen geschafft haben. Damit zählen die beiden jungen Russinnen im Hinblick auf die Olympischen Heimspiele in Sotschi zum engsten Favoritenkreis.
Österreichs Paarlauf-Duo Miriam Ziegler/Severin Kiefer qualifizierte sich am Freitag für die Kür der Top 16 am Sonntag (ab 11.00 Uhr). Mit 44,79 Punkten landeten die 19-jährige Burgenländerin und der 23-jährige Salzburger im Kurzprogramm auf dem 15. Platz unter 20 Paaren.
Spitzenreiter waren die fehlerfreien Titelverteidiger Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow mit 83,98 Punkten. Mit knapp sieben Punkten Vorsprung auf die vierfachen Weltmeister Aljona Savchenko/Robin Szolkowy aus Deutschland (76,76), denen ein Patzer beim dreifachen Wurfflip unterlief, lag das russische Duo klar auf Goldkurs.