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Linzer Tabakfabrik produziert 2014 wieder Kunst

Die Linzer Tabakfabrik produziert wieder - allerdings Kreativität statt Zigaretten. Als die "Tschickbude" 2009 geschlossen wurde, waren 284 Arbeiter betroffen. Heute werken dort wieder rund 300 Leute. Die Liste der Mieter reicht von Architekten über Mediendesigner bis zu Vereinen. Am weiteren Ausbau wird geplant. Der parallel laufende Ausstellungsbetrieb bringt 2014 eine große Tutanchamun-Schau.


Die Tabakfabrik ist der letzte große Industriebau des deutschen Design-Vorreiters Peter Behrens. Mit 80.000 Quadratmetern Fläche sei sie größer als der Buckingham-Palast, so der künstlerische Leiter Chris Müller in einer Pressekonferenz am Dienstag stolz.

Nach der Schließung der Produktionsstätte wurden Pläne gewälzt, das Areal kulturell zu nutzen. Mittlerweile hat sich die Tabakfabrik als Veranstaltungs- und Ausstellungsort etabliert, Ars Electronica oder Brucknerfest haben bereits auf die Location zurückgegriffen. 2013 lockte die Ausstellung “Terrakotta-Armee” 45.000 Besucher ins Haus. Insgesamt zählte man heuer über 165.000 Gäste bei 234 Veranstaltungen.

Daneben wurde aber auch an der Belebung der übrigen Gebäudetrakte gearbeitet. Im “Bau 2” sind bereits Mieter eingezogen, die Bauarbeiten sind im Endspurt. Glaswände, die die denkmalgeschützte Architektur nicht beeinträchtigen, aber gleichzeitig moderne Büroatmosphäre schaffen, sind das prägende Stilelement. Gedacht sei das Ganze als “Produktionsstraße”, erklärte Müller das Konzept. Die einzelnen Firmen sollen so angeordnet werden, dass sie voneinander profitieren können – etwa ein Fotograf neben einer Model-Agentur neben einem Mode-Atelier. Bis 2015 soll das Konzept für den nächsten Trakt – “Bau 1” – stehen. Dafür hofft man auf Förderungen der EU. Die Mietpreise liegen im Durchschnitt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter.

Aus dem Wirtschaftsplan der Stadt Linz sind für 2014 Mittel in der Höhe von einer Mio. Euro für die Tabakfabrik vorgesehen, so der neue Aufsichtsratsvorsitzende Stadtrat Stefan Giegler (SPÖ). Dieses Geld sei aber für Strukturmaßnahmen gedacht, der laufende Betrieb müsse sich selbst finanzieren. Die Tabakfabrik sei “kein Fass ohne Boden”, beteuerte er. Laut Müller schreibe man auch eine schwarze Null. “Wir bekommen keinen Euro an Kulturbudget. Wenn wir eine Kommerzveranstaltung haben, können wir damit Kunst und Kultur fördern.”

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