Links- und Rechtsextreme neigen zu Verschwörungstheorien

Dabei gibt es regionale Unterschiede: Während in Ländern Mittel- und Nordeuropas wie Österreich Verschwörungstheorien vor allem bei Rechtsextremen auf fruchtbaren Boden fallen, sind es in südlichen Europa eher Linksextreme die offen für konspirative Theorien sind.
Links- und Rechtsextreme neigen zu Verschwörungstheorien
Die Studie, die von der deutschen Johannes Gutenberg-Universität in Mainz geleitet wurde, wurde in dem Fachmagazin "Nature Human Behaviour" publiziert. Befragt wurden mehr als 100.000 Personen in insgesamt 26 Ländern. Die Wissenschafter kommen zu dem Schluss, dass ein klarer Zusammenhang zwischen Verschwörungsglauben und extremen politischen Überzeugungen besteht. Besonders ausgeprägt ist die Neigung zu Verschwörungstheorien bei den Befragten, die die extreme Rechte und insbesondere nationalistische und autoritäre Parteien unterstützen. Bei den extrem linken Parteien galt dies nur für jene, die autoritärer ausgerichtet waren und weniger auf ökologische und liberale Werte setzten.
Deutliche Unterschiede zwischen europäischen Regionen
Die Befragungen zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Ländern Nord- und Westeuropas und südeuropäischen Staaten. So waren es in Ländern wie Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen und Schweden eher Anhänger der extremen Rechten, die an Verschwörungstheorien glaubten, während die konspirativen Erzählungen in Rumänien, Spanien und Ungarn eher bei Linksextremen auf fruchtbaren Boden fiel.
Personen mit geringer Bildung anfällig für Verschwörungstheorien
Verstärkt wurde die Neigung zu Theorien, wonach die Welt von geheimen Kräften kontrolliert wird, bei Anhängern von Parteien, die nicht in Regierungsverantwortung waren. Jedoch war der fehlende Zugang zur Macht nicht Ursache der Neigung zu Verschwörungstheorien, betonen die Studienautoren. So war die Verschwörungsmentalität bei Anhängern von Parteien, die nicht an der Macht waren, höher. Ebenso anfälliger für Verschwörungserzählungen waren Personen mit geringerer Bildung, bei Geschlecht und Alter zeigte sich dagegen kein klarer Zusammenhang.
(APA/Red)