Lindau: Händler flüchten von der Insel und suchen in Vorarlberg ihr Glück!

Die Lindauer Insel sieht sich bald mit einer abnehmenden Anzahl an Geschäften konfrontiert, wobei mehr als zehn Läden ihre Türen schließen, während andere dies bereits getan haben. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig, wie Schwäbische.de berichtet.
Engagement in Vorarlberg größer
Eine Reduzierung des Interesses an den Produkten der Geschäfte sowie Parkschwierigkeiten werden von Ladenbesitzern wie Doris Hauser, Besitzerin des Geschäfts „Gea“ am Paradiesplatz, als Probleme gegenüber der "Schwäbischen" hervorgehoben. Hauser deutet an, dass die Unterstützung und das Engagement der Stadtverwaltung in Vorarlberg für den Handel größer sei als in Lindau. Ein Handelsrunden Tisch in Vorarlberg ermöglicht den Austausch zwischen Ladenbesitzern, wo sie ihre Bedenken und Probleme teilen können.

Traditionsunternehmen auf der Insel
Der Vorsitzende des Verbands „Zukunft Insel“, Yassine Douar, dessen Verband von 80 Prozent der Inselhändler unterstützt wird, plädiert für ein Bindeglied zwischen Händlern, Verwaltung und Politik. Douar betont, dass sein Verband sich bereits seit Beginn des Jahres mit dem Problem der schließenden Geschäfte auseinandersetzt. „Wir fordern seit Langem einen ‚Kümmerer‘“, so Douar im Gespräch mit der "Schwäbischen", und weist auf einen notwendigen Strukturwandel hin, insbesondere da die Insel überwiegend Traditionsunternehmen beherbergt.
Mehrere Geschäfte, darunter der Gea-Laden am Paradiesplatz, Elektro-Frey, das Einrichtungshaus Böhm, sowie die Schuhgeschäfte Elle und Werdich-Filiale, das Modegeschäft Biedermann und der Kreativ-Raum, werden bis Ende des Jahres schließen. Die Gründe für die Schließungen reichen von Personalmangel bis hin zu Renteneintritt der Ladenbesitzer.
Parkplatz-Mangel
Viele Händler, darunter auch die Metzgerei Kleiber, beklagen zudem den Mangel an Parkplätzen für ihre Kunden. Trotz Bemühungen, mehr Kunden anzuziehen, durch die Umwandlung von Parkplätzen zwischen den Kirchen, hat dies wenig Auswirkungen auf die Kundenzahlen, wie Händler berichten.

Flucht nach Vorarlberg
Einige Händler, wie Yvonne Schober, überlegen, ihre Geschäfte in Vorarlberg zu eröffnen, während andere, wie Tchibo, nach neuen Standorten suchen. Susanne Pfeifer erwägt, ihr Schmuckgeschäft am Bahnhofplatz abzugeben, und Eva Hein von Tutto d’Italia sucht nach neuen Räumen für ihr Bekleidungsgeschäft - berichte die "Schwäbische". In der Maximilianstraße, die bereits von Geschäftsschließungen betroffen ist, möchte Hein allerdings nicht bleiben. Inhaberin Irmgard Böhm vom Einrichtungshaus Böhm in der Maximilianstraße wird ebenfalls Ende des Jahres schließen. Böhm, die das Geschäft seit Jahrzehnten führt, bedauert die Schließung des über 103 Jahre alten Ladens.
Während Händler wie Böhm Schwierigkeiten mit den Pollern in der Maximilianstraße und der Cramergasse haben, die den Kundenzugang erschweren, gibt es auch positive Nachrichten: Es gibt Interessenten für das Geschäft Spielecke in der Maximilianstraße, das Cathrin Dreher aufgeben muss.
Zukunft der Insel in Gefahr
Der Verband „Zukunft Insel“ macht sich Gedanken über die Zukunft des Einzelhandels und überlegt, wie eine Position eines „Kümmerers“ oder Wirtschaftsförderers finanziert werden könnte, um den Herausforderungen entgegenzuwirken, mit denen die Insel konfrontiert ist, so Douar laut "Schwäbische.de" abschließend. (VOL.AT)