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Lindabrunn - Ort der Kraft für das ÖFB-Team

In den Tagen vor dem Länderspiel gegen England sind Österreichs Fußball-Kräfte südlich der Hauptstadt Wien, genauer in der niederösterreichischen Sportschule Lindabrunn, gebündelt. Der Ort hat als Stätte der Vorbereitung Tradition.

Schon 1978 war die ÖFB-Elf vor der WM in Argentinien hier einquartiert, 1998 wärmte man sich für die Endrunde in Italien auf. Auch kurz vor der Heim-EM 2008 werden Ivanschitz und Co. für zwei Mai-Wochen Quartier in der Abgeschiedenheit des Triestingtals nehmen.

Sechs Rasenplätze und eine Kunstrasenanlage mit Flutlicht stehen den Teamspielern 40 Kilometer südlich von Wien zur Verfügung – exklusiv, versteht sich. Weilt Rot-Weiß-Rot auf dem Gelände, müssen andere Mannschaften passen. Für Heinz Fohringer bedeutet das zwar weniger zu betreuende Gäste, „dafür aber mehr Aufwand“, wie der Technische Leiter und Verwalter-Stellvertreter betont.

Schenkt man seinen Worten Glauben, ist diese Angelegenheit angesichts „pflegeleichter und ausgesprochen netter“ Teamspieler freilich ein wahres Vergnügen. Fohringer und 21 Angestellte halten 180 Betten – die Mannen von Josef Hickersberger wohnen übrigens alle „solo“ – in Schuss, zur Infrastruktur gehören auch eine rundum erneuerte Kraftkammer sowie ein Regenerationsbereich mit Sauna, Dampfbad und Whirlpools sowie eine Sporthalle.

Im vergangenen Mai, erinnert sich Fohringer an den jüngsten Besuch des ÖFB-Kaders, sei man „beisammen gesessen“ und habe über kleine Extras gesprochen. Auch deshalb wird den Teamkickern im kommenden Jahr ein Swimmingpool mittlerer Größe zur Verfügung stehen und wird man sich im Billardspiel messen können. Fohringer ist das ein großes Anliegen: „Schön, dass ich vorher weiß, was sie wollen. Dann brauch ich nicht ständig zu laufen.“

Seit 1977, dem Jahr ihrer Errichtung, wird die Sportschule vom niederösterreichischen Verband betrieben. Noch bis vor fünf Jahren wohnte dem 15 Hektar großen Areal ein gewisser Retro-Charme inne, in den vergangenen fünf Jahren hat sich freilich viel getan, wurde ausgebaut und renoviert. Fohringer spricht von einer Investition „zwischen sechs und sieben Millionen Euro“ – die sich freilich gelohnt habe. „Wir haben eine Auslastung von 70 Prozent, das ist deutlich mehr geworden.“

Neben diversen Vereinsteams aus der ganzen Welt, die in Lindabrunn für ein oder zwei Wochen trainieren, hält der ÖFB hier sämtliche Trainerkurse ab, auch nationale Nachwuchsauswahlen machen regelmäßig Station. Die Aufenthalte der A-Mannschaft sind allerdings nicht wie im Falle Stegersbach vertraglich geregelt. Von der UEFA wurde die Sportschule Lindabrunn in jene Liste aufgenommen, die den EURO-Teilnehmern geeignete Orte zur Turnier-Vorbereitung empfiehlt. „Nächstens kommen die Italiener, um sich umzuschauen“, sagt Fohringer mit hoffnungsfrohem Unterton.

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