Ted Ligety ist zurück. Nur zwei Wochen nach seinem Handbruch gewann der US-Weltmeister zum Abschluss der WM-Generalprobe in Beaver Creek den Riesentorlauf 0,18 Sek. vor Alexis Pinturault sowie 0,60 vor Marcel Hirscher. Halbzeit-Leader Benjamin Raich musste sich nach einem fehlerhaften Finale mit Platz vier begnügen.
Der Tiroler war auf dem von seinem älteren Bruder Florian mit 56 Toren und 53 Richtungsänderungen flüssig gesetzten ersten Durchgang zu seiner ersten RTL-Halbzeitführung seit fünfeinhalb Jahren gefahren. Zuletzt war dem 36-Jährigen das im März 2009 in Aare gelungen, dort hatte er auch seinen letzten Riesenslalom-Sieg geholt.
Raich aus der Spur
Diesmal aber war in der Entscheidung schon früh klar, dass der 37. Weltcupsieg außer Reichweite ist. „Ich habe mir vom Start weg schwergetan, bin nicht richtig reingekommen, habe einfach die Spur nicht so getroffen“, sagte Raich, ohne der Piste die Schuld geben zu wollen.
Wieder einmal geführt zu haben, fühle sich großartig an. „Das WM-Ticket ist aber noch weit weg. Ich möchte mich auf jeden Fall empfehlen“, sagte Raich, nachdem ihm in der Entscheidung nur noch die 23. Zeit gelungen war. In seiner umfangreichen Sammlung von vierten Plätzen hat Raich jetzt einen mehr.
Hirscher wiederum hatte sich sechs Wochen nach seinem Sieg beim Gletscher-Auftakt in Sölden mit 24 Hundertstel Rückstand auf Raich als Halbzeit-Dritter zunächst die Lauerposition erobert. Im Finale wurde der Salzburger trotz 17. Zeit nur noch von Ligety überholt und war dementsprechend zufrieden.
Für die WM zuversichtlich
„Wenn man den Platz gehalten hat, muss man zufrieden sein“, sagte der Slalom-Weltmeister, der erklärte, sehr viel riskiert zu haben. „Ligety ist einfach eine Macht. Sölden war eisig und steil, hier ist amerikanischer Schnee. Das eine liegt mir besser, das andere dem Ted.“
In etwas mehr als zwei Monaten gibt es dieses Duell als Kampf um WM-Medaillen wieder. Darauf freut sich auch Ligety bereits. „Jeder Sieg ist cool. Aber vor Heimpublikum zu gewinnen, ist besonders süß“, sagte der 30-Jährige aus Salt Lake City, der in Sölden nur auf Platz zehn gelandet war. Die fünftbeste Laufzeit im Finale reichte bei strahlendem Sonnenschein zum 24. Weltcupsieg. „Ich wollte so fahren, dass ich stolz sein kann. Ich habe zuletzt weniger trainieren können“, erzählte Ligety. „Jetzt bin ich wieder voller Zuversicht für die WM“, will er vor allem seinen Riesentorlauf-Titel verteidigen. „Ein toller Hang, der einzigartig ist auch für den Super-G“, sagte Ligety. „Besonderen Spaß macht es aber, vor Freunden und der Familie zu fahren.“