Liechtenstein überprüft nach Steueraffäre eigenen Datenschutz
Die Reputation des Finanzplatzes habe Schaden genommen, das Finanzsystem dagegen sei stabil geblieben, sagte Mario Gassner, stellvertretender Chef der Geschäftsleitung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA), am Montag zu den Auswirkungen der deutsch-liechtensteinischen Steueraffäre.
Der Liechtensteiner Finanzplatz boomte im vergangenen Jahr. Im Fürstentum wurden zum Ende des Jahres 277 Mrd. Schweizer Franken (171 Mrd. Euro) Vermögen verwaltet oder 21,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die 16 konzessionierten Banken hatten 201 Mrd. Franken in ihrer Aufsicht, was einen Anstieg um 16,1 Prozent bedeutet. Die Zahl der Gesellschaften im Finanzsektor erhöhte sich innerhalb eines Jahres um 191 auf total 2.089. Den größten Teil der Zunahme machten Investmentunternehmen aus.
Gassner machte keine Angaben, ob es als Folge der Steueraffäre auch zum Abzug von Kundengelder gekommen ist. Dafür sei es noch zu früh, sagte Gassner. Die Sicherstellung des Gläubigerschutzes sei nun eine wichtige Aufgabe. Die Steueraffäre war im Februar ans Licht gekommen und hatte unter anderem zur Festnahme des ehemaligen deutschen Postchefs Klaus Zumwinkel geführt.