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"Liebr all närrsch, als nio"

Lustenau – Die Lustenauerin Uschi Alge (54) sammelt „Fasnats-Häs“ und ist Närrin aus Leidenschaft.

Wer 35 Jahre bei den „Rhizigünar“ war, hat das Feiern im Blut. Uschi Alge hat dies und ist in dieser Hinsicht wie sie selbst sagt „a ganz a Närrsche“. Für die 54-jährige Lustenauerin könnte von Jänner bis Dezember durchgehend Fasnacht sein.

„Züg“ in 30 Schachteln

In einem Raum ihres Hauses in der Vorachstraße ist es das auch. Denn die Stube ist voll mit lauter „Fasnats-Häs“ sowie mit „Züg“, das man zum Verkleiden braucht. Überdimensional große Brillen, Riesenschnuller, Engelsflügel, Teufelshörner, Kostüme, Perücken und noch vieles mehr stapeln sich darin. Fein säuberlich in 30 Schachteln und Köfferchen sortiert und für den Fall der Fälle stets parat. Mit ihrer von Jahr zu Jahr wachsenden Sammlung, die großteils aus Eigenkreation stammt, hat die zweifache Mutter und Oma die närrische Zeit voll im Griff. Oder besser ausgedrückt: der Fasching sie. Wenn die „Greotli, Greotli“-Rufe Hochsaison haben, ist für Uschi Alge praktisch „Brunftzeit“. Dann ist sie nicht mehr zu halten. Mit gut einem Dutzend weiteren Frauen geht es beispielsweise kostümiert und zu Fuß durch ganz Lustenau. Dann warten noch Bälle und buntes Treiben da und dort, bis der Kehraus im Harlekin-Wagen beim Umzug in Schwarzach gefeiert wird.

Närrsch sein als Kompliment

„Viele sagen, ich sei wegen meiner Leidenschaft total närrsch“, fasst die lebensfrohe Frau dieses ihr verliehene Charkterium durchaus als Kompliment auf. Die Geselligkeit ist ein wichtiger Teil ihres Leben. Auch anderen rät sie zur Fröhlichkeit. „Denn es ist besser, das ganze Jahr närrsch zu sein, als nie.“ Wenn Uschi Alge für einen bestimmten Anlass in ihren Schachteln kramt, holt sie damit gleich auch ein Motto hervor. „Wer ins Kostüm steigt, muss auch in dessen Rolle schlüpfen“, verwandelt sie sich darin komplett zur Närrin. Umso mehr freut sie sich, dass derzeit lustige Verkleidungen besonders gefragt sind. „Die bunten Kleider der 70er etwa“, nennt sie als Beispiel. Wenn Bedarf ist, hilft die 54-Jährige gerne mit etwas Passendem aus ihrer privaten Kostümsammlung aus. „Allerdings nur jenen, bei denen ich sicher bin, dass sie gut auf die Sachen aufpassen.“ Bei so viel Leichtmut ist es wenig verwunderlich, dass bis auf Sohn Andreas in der Familie alle mit dem Faschingsvirus infiziert sind. Uschi Alge wurde er bereits in die Wiege gelegt. „Ich bin Ende November geboren. Da kann man sich ausrechnen, wann ich gezeugt wurde.“

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