Letzter Nova Rock-Tag verspricht noch einmal zahlreiche Highlights

Samstagmittag zogen schon die ersten Karawanen an aufgepackten Campingplatzhelden mit den Resten ihrer Habseligkeiten Richtung Parkplatz, um sich für die Heimreise vorzubereiten.
Danach ging es natürlich wieder retour auf die Pannonia Fields, stehen doch noch etliche Stunden Programm an.
Letzter Tag beim Nova Rock mit Metal, Wolken und Blasmusik
Für eine gute Stimmung sorgte beim Programmstart am letzten Tag die US-Rockband Nothing More, die derzeit mit ihrem im Vorjahr erschienenen Album "Spirits" tourt. "Das war unsere erste Festivalshow in Österreich", meinte Gitarrist Mark Vollelunga danach im APA-Gespräch. "Wir hatten gehört, dass man am Nova Rock spielen muss - das haben wir geschafft!" Mit bereits drei Grammy-Nominierungen auf der Habenseite ist die Gruppe alles andere als ein Newcomer, spielte dennoch recht früh. "Die Leute waren toll, ganz ehrlich. Schwieriger war es hingegen, aufzuwachen", lachte Vollelunga. "Wir haben gestern in Berlin eine Show gespielt. Normalerweise trinke ich einen Shot Whisky vorm Auftritt. Aber heute, um diese Zeit? Eher nicht."
Mit dickem Kopf nach einem Konzert aufzuwachen, das kennen wohl auch manche Nova Rock-Fans - dieser Moment, wenn man sich fragt: Was war da gestern los? Davon wussten auch Swiss und die Andern zu erzählen, hat die Hamburger Punkband mit "So bereuen" doch den passenden Track dafür nach Nickelsdorf mitgebracht. Dass sich das Bedauern aber meist in Grenzen hält, ist ohnehin klar, denn: "Heut' ist alles scheißegal", wie Sänger Swiss ins Publikum bellte. Man war ganz offensichtlich einer Meinung.
Deutlich versöhnlicher im Ton war hingegen der Wiener Musiker Josh, dessen Deutschpop am Festival ein bisschen wie ein Fremdkörper wirkte. Bei "Cordula Grün" stimmte die Menge trotzdem eifrig mit ein. Mangelnden Einsatz konnte man Josh ebenso wenig vorwerfen wie der walisischen Crossover-Institution Skindred, die zur gleichen Zeit auf bewährte Zutaten setzte: Rock und Metal, vermengt mit ein paar Reggae-Anleihen - zwecks Hüftschwung und Tanzbarkeit, eh klar. Zwar schien mancher Körper am vierten Tag nicht mehr ganz mitzuspielen, aber stillsitzen ist halt auch keine Option.
Nothing But Thieves schwelgten in Nova Rock-Erinnerungen
Neues Publikum gewinnen, neue Songs vom demnächst erscheinenden Album "Dead City Club" austesten, in die Gänge kommen und Fans erfreuen - das waren die Anliegen von Nothing But Thieves auf der Blue Stage, wie sie im Gespräch mit der APA betonten. "Wir sind schon einmal am Nova Rock aufgetreten", erzählte Sänger Conor Mason. "Aber ich weiß nicht mehr wann." Kollege Dominic Craik (Gitarre, Keyboard) lachte: "Die Pandemie hat uns verwirrt. Wir haben das Zeitgefühl verloren. Ich glaube, es muss um 2017 gewesen sein." Fast: 2018 haben die Briten bereits auf den Pannonia Fields performt. "Ich mag die Herausforderung bei einem Festival, man weiß ja nie, ob dich jemand sehen will - oder ob man gar Flaschen nach dir wirft", so Mason. "Nein, nein, es ist schön als Band, die auch Popsensibilität hat, auf einem Rockfestival zu sein. Es macht Spaß, live tiefer in unsere rockige Seite einzutauchen."
Vier Tage mit Regen, Hitze und wieder Regen hat das Publikum hier hinter sich. Mason kann das Gefühl nachvollziehen: "Ich hab zweimal bei einem Festival gezeltet. Und ich habe es gehasst. Ich schlafe mittlerweile lieber im Hotel", grinste er. "Vermutlich sind wir älter und bequemer geworden, aber in Glastonbury würde ich das machen - wenn ich eingeladen wäre", meinte Craik.
Alternative-Rocker Incubus mussten Auftritt kurzfristig absagen
Eine Absage gab es am Samstag aber auch zu verdauen: Die kalifornischen Alternative-Rocker Incubus können ihren Auftritt nicht wahrnehmen, und zwar aufgrund einer "kurzfristigen Erkrankung des Sängers vor Ort". Nachdem sich Brandon Boyd also ganz offenbar nicht fit genug für den Festivalspaß fühlte, wurde das Programm auf der Blue Stage leicht nach hinten verschoben.
Die Ärzte und Falco-Tribute zum großen Nova Rock-Finale
Nichts ändert das daran, dass Die Ärzte als Höhepunkt angesetzt waren und mit dem obligatorischen Festivalfeuerwerk enden sollten. Den Rausschmeißer soll schließlich ein Falco-Tribute markieren.
(APA/Red)