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Letzte Vorbereitungen für die "neue" Mariahilfer Straße in Wien

Am 16. August startet der mehrmonatige Testbetrieb der "Mariahilfer Straße Neu", also der verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße in Wien. Begegnungszonen zwischen Getreidemarkt und Kirchengasse sowie zwischen Andreasgasse und Kaiserstraße werden eingerichtet. Von der Kirchengasse bis zur Andreasgasse erstreckt sich außerdem eine Fußgängerzone. Die Vorbereitungen für die Umgestaltung laufen bereits auf Hochtouren: Die alten Bodenmarkierungen seien meist schon entfernt, die neuen Verkehrsschilder zum Teil aufgestellt, berichtet ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.
Details zur Umgestaltung
Angst vor Staus
Busfahrer sehen Probleme
Linie 2B von Umgestaltung betroffen

Wie berichtet wird die Mariahilfer Straße zwischen 14. August, 20.00 Uhr, und 16. August, 6.00 Uhr, für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Das ist wegen der Anbringung der neuen Bodenmarkierungen notwendig. Dabei wird auch jener Bereich, in dem der 13A auf der Mariahilfer Straße unterwegs ist, rot eingefärbt. Markante bauliche Änderungen werden – vorerst – keine vorgenommen.

Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße

In der Fußgängerzone ist mit dem Start des Testbetriebs kein Kfz-Verkehr mehr erlaubt – Warenlieferungen bleiben allerdings bis 13.00 Uhr möglich. Taxis dürfen auf der Bustrasse fahren, um Fahrgäste abzuholen bzw. aussteigen zu lassen. Die Durchfahrt ohne Halt ist hingegen verboten.

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Radfahrer dürfen hingegen auf dem autofreien Areal unterwegs sein – in Schrittgeschwindigkeit. Auf der 13A-Spur, in Fahrtrichtung des Busses, gilt Tempo 20. Der Abschnitt, auf dem der Bus unterwegs ist, darf übrigens von Fußgängern nur gequert werden.

Neu: Begegnungszonen in Wien

Die beiden äußeren Abschnitte der Mariahilfer Straße werden zu Begegnungszonen umgewandelt. Dort teilen sich Fußgänger, Radler und Autofahrer die Fahrbahn. Die Verkehrsteilnehmer dürfen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h unterwegs sein. “Es geht darum, eine größtmögliche Verkehrsberuhigung in diesem Bereich zu haben, wobei die Erreichbarkeit der Stellplätze gesichert sein soll”, erklärte der Leiter MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten), Leopold Bubak.

Fußgängern ist erlaubt, die Fahrbahn zu benützen. Sie dürfen dabei vom Fahrzeuglenker nicht gefährdet oder behindert werden. “Umgekehrt ist aber auch der Fußgänger verpflichtet, mutwillige Behinderungen der Fahrzeuglenker zu vermeiden”, so Bubak. Das Konzept der Begegnungszone solle das Miteinander der Verkehrsteilnehmer fördern, es gebe aber “eine gewisse Bevorzugung” der Fußgänger. Die Gehsteige bleiben übrigens auch weiterhin nur den Fußgängern vorbehalten.

Bubak verwies darauf, dass es sich bei der Begegnungszone um ein Modell handle, dass es in der Schweiz schon seit längerem gebe. Was das Konfliktpotenzial zwischen den Verkehrsteilnehmern anbelangt: Der MA-65-Leiter erwartet einen “umgekehrten Effekt”, also dass es zu keinen Konflikten kommen wird. “Wenn eine gewissen Unsicherheit existiert, dann passt der eine auf den anderen mehr auf”, verwies er auf internationale Erfahrungen.

Auch Öffis von Umgestaltung betroffen

Abgesehen vom 13A gibt es durch die Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße Streckenänderungen für einige andere Öffi-Linien. So wird der 2B künftig von der Kirchengasse über die Burggasse zum Ring geführt und nicht wie bisher stadteinwärts über die Stiftgasse und die Mariahilfer Straße. Zudem wird der Nachtbus N49 auf der Trasse der Straßenbahnlinie 49 unterwegs sein.

Mit den Änderungen auf der Shoppingmeile treten auch die begleitenden Verkehrsmaßnahmen in den umliegenden Straßen in Kraft. Sie sollen den drohenden Ausweichverkehr abfedern. Die Hauptdurchzugsrouten Gumpendorfer Straße, Neustiftgasse und Burggasse werden zu Tempo-30-Zonen. Zusätzlich gibt es diverse Änderungen, was Einbahnen oder Abbiegemöglichkeiten in den Bezirken Mariahilf und Neubau betrifft. Für die Anrainer werden zusätzliche 27 Anrainerparkplätze geschaffen.

Infos zur “Mariahilfer Straße Neu”

Der Vassilakou-Sprecher ist überzeugt, dass die Anrainer bzw. jene Personen, die in die Mariahilfer Straße müssen, ausreichend über die Änderungen informiert sind. Außerdem wurden bereits Info-Tafeln an zentralen Stellen aufgestellt, um Autofahrer rechtzeitig auf die Neuerungen hinzuweisen. Am 16. und am 19. August wird trotzdem an neuralgischen Punkten ein Info-Dienst noch Unwissende aufklären.

Die Testphase für die neugestaltete Mariahilfer Straße wird einige Monate – wie lange genau, ist noch nicht bekannt – dauern und laufend beobachtet bzw. evaluiert. Im Anschluss an den Probelauf ist eine Bürgerbefragung darüber vorgesehen, wie die Neugestaltung dann in der Letztfassung ausschauen soll. (APA)

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