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"Letzte Generation" nimmt jetzt die Privatjets der Superreichen ins Visier

Die Aktivisten "marktierten" diesen Privatjet.
Die Aktivisten "marktierten" diesen Privatjet. ©Letzte Generation
Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" attackieren Privatjet und fordern Bundeskanzler Scholz auf, gegen den CO2-Ausstoß der Superreichen einzuschreiten.
"Attacke" auf Luxus-Jet
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Die Klimaschutzorganisation "Letzte Generation" macht erneut von sich reden. Nach früheren Aktionen gegen den Straßenverkehr richtet sie ihren Fokus nun auf den Flugverkehr und insbesondere die Superreichen. Am Dienstag führten Aktivistinnen und Aktivisten eine spektakuläre Aktion auf Sylt durch, bei der ein Privatjet ins Visier genommen wurde.

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Um etwa 10 Uhr morgens verschafften sich fünf Aktivisten im Alter zwischen 21 und 60 Jahren mittels Bolzenschneider Zugang zum Flughafen der deutschen Insel. Ihr Ziel: ein Privatjet.

Klimaaktivisten verschafften sich mit einem Bolzenschneider Zugang zum Flughafen.

Mit oranger Warnfarbe besprühten sie die Maschine und befestigten Banner, die die Botschaften "Euer Luxus = unsere Dürre" und "Euer Luxus = unsere Ernteausfälle" trugen. Nachdem sie sich an den Flugzeugträgern festgeklebt hatten, richteten sie eine Ansprache an Bundeskanzler Olaf Scholz.

Luxuriöser Lebensstil

In ihrer Rede verwiesen sie auf die massiven CO₂-Emissionen, die durch den luxuriösen Lebensstil der Superreichen verursacht werden. Sie warfen der Regierung Scholz vor, bisher versäumt zu haben, einen konkreten Plan zur Einhaltung der eigenen Klimaziele vorzulegen und die Forderungen der Klimaschutzorganisation als zu unkonkret abgetan zu haben.

Milliardäre in der Kritik

Theodor Scharr, Sprecher der "Letzten Generation", bekräftigte diese Kritik: "Ein vierstündiger Privatflug stößt so viel CO₂ aus, wie eine durchschnittliche Person in einem Jahr verursacht. Die Emissionen, die Milliardäre allein durch eigenen Konsum, mit Privatjets, Superyachten und Luxusvillen verantworten, betragen das Tausendfache der weltweiten Pro-Kopf-Emissionen."

Gesellschaftsrat gefordert

Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern, dass Bundeskanzler Scholz eingreift und Gesetze und Regularien einführt, um diese Emissionen zu senken. Zudem solle ein ausgeloster Gesellschaftsrat einberufen werden, der dieses Thema behandelt.

Strafrechtliche Folgen

Die Aktion hatte strafrechtliche Folgen für die Aktivisten. Die deutsche Polizei leitete ein Verfahren wegen unbefugtem Zutritt eines Sicherheitsbereichs, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ein. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Nötigung. Die Polizei erklärte jedoch, dass der Flugverkehr durch die Aktion nicht beeinträchtigt wurde.

(VOL.AT)

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