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Leserin berichtet von Vorfall: Erst mit Messer attackiert, dann vom Balkon gestürzt

Die Zufahrt zum Wirtschaftspark. In Götzis kam es bei einem Wohnblock zu einem Vorfall.
Die Zufahrt zum Wirtschaftspark. In Götzis kam es bei einem Wohnblock zu einem Vorfall. ©VOL.AT/Mayer
In Götzis kam es am frühen Montagmorgen zu einem Balkonsturz mit schwerer Verletzung. Eine Vorarlbergerin berichtet gegenüber VOL.AT, wie Anrainer den Vorfall erlebten.

In den frühen Morgenstunden des 13. Januar 2025 kam es gegen 04:15 Uhr aufgrund eines psychischen Ausnahmezustandes eines 38-jährigen Mannes zu einem Polizeieinsatz.

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Vor Ort konnte, wie die Polizei informiert, der Mann auf dem Balkon einer Wohnanlage festgestellt werden, wobei dieser mehrere Gegenstände von dem Balkon warf und laut umher schrie. Zudem konnte ein unter dem Balkon liegender, schwer verletzter 44-jähriger Mann festgestellt und folglich aus dem Gefahrenbereich zur Erstversorgung geborgen werden.

Bewaffnet mit Frühstücksmesser

In seinem psychischen Ausnahmezustand bewaffnete sich der 38-jährige Mann mit einem Frühstücksmesser und wechselte dabei mehrmals den Standort, wobei er die Brandmeldeanlage auslöste und mehrere Feuerlöscher im Stiegenhaus versprühte. Nach Verlassen der Wohnanlage konnte der Mann unter Einsatz des Pfeffersprays durch die Polizei festgenommen werden.

Ermittlungen ergaben, dass sich der 44-jährige Mann mit einem Sprung vom Balkon auf ein nahe gelegenes Flugdach vor dem 38-jährigen Mann retten wollte. Da er das Dach verfehlte, stürzte er über sieben Meter in die Tiefe auf den Asphaltboden und zog sich schwere Kopf- und Wirbelverletzungen zu. Der Verletzte wurde folglich zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der 38-Jährige wurde nach ärztlicher Behandlung über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

Beim Wirtschaftspark gibt es neue Blöcke. Doch der Vorfall soll sich weiter hinten ereignet haben. ©VOL.AT/Mayer
In dieser Umgebung kam es laut Lesern zum Polizeieinsatz. ©VOL.AT/Mayer

Wie Anrainer den Vorfall erlebten

Wie eine Leserin gegenüber VOL.AT schildert, ereignete sich der Vorfall bei den Wohnblöcken in der Nähe des Götzner Wirtschaftsparkes. Laut ihrer Schilderung ging ein Mann mit einem Messer auf eine andere Person los. Dann habe er das Opfer vom Balkon im dritten Stock gestoßen.

Video: Lokalaugenschein in Götzis

Chaotische Szenen am Einsatzort

Nach Angaben der Leserin alarmierte eine Bewohnerin umgehend die Einsatzkräfte. Die Rettung traf etwa fünf Minuten später ein, konnte jedoch zunächst keine Hilfe leisten, da der Angreifer weiterhin frei umherlief. "Der Angreifer warf in der Zwischenzeit sein komplettes Wohnungsinventar auf die Straße und den Verletzten. Rannte dann mit Messer und Feuerlöscher schreiend um den Wohnblock. Bis er dann endlich verhaftet wurde", schildert sie.

Die Vorarlbergerin behauptet gegenüber VOL.AT, dass die Polizei erst nach mehr als 30 Minuten am Einsatzort eintraf. Die Rettung und Feuerwehr seien wiederum nach rund fünf Minuten vor Ort gewesen und hätten derweil vorsichtshalber in den Einsatzfahrzeugen warten müssen. Besonders bestürzt sie, dass auch Kinder den Vorfall miterleben mussten. Im betroffenen Bereich wohnen laut ihr viele Familien, es gibt auch Kinderbetreuungseinrichtungen.

Die Wohnblöcke beim Wirtschaftspark in Götzis. ©VOL.AT/Mayer

So schildern Anrainer den Polizeieinsatz

"Das war bei mir im Wohnblock", schildert Laura (Name von der Redaktion geändert). Im Eingangsbereich des betroffenen Wohngebäudes sah sie am Morgen dann die Spuren des Vorfalls:

  • "Ich bin um 7 Uhr mit dem Lift runter und der Raum war voll mit Blut – auch an den Wänden."

"Bitte ruf die Polizei, der will mich umbringen"

Die Heckscheibe beim Auto eines Nachbarn sei zudem eingeschlagen worden. "Die Familie ist erst neu eingezogen, und dann sowas. Meine Nachbarin ist wach geworden und hat nachgeschaut, dann hat der eine gesagt: 'Bitte ruf die Polizei, der will mich umbringen'." Der verletzte Mann sei nicht vom Balkon gestürzt, sondern habe sich mit einem Sprung in Richtung Mülleimer retten wollen, berichtet sie.

"Es war so laut"

Ein junger Leser bekam gegen 4:30 Uhr den Polizeieinsatz mit. "Ein Mann hat 'Polizei' geschrien", schildert er. Aufgrund des Aufgebots an Einsatzkräften vermutete er erst einen Einsatz aufgrund einer Schießerei. "Es war so laut", betont er. Später filmte der Leser, wie die Polizei samt Polizeihund bei den Wohnblöcken im Einsatz war und auch auf Dächer kletterte:

(VOL.AT)

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