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Leopold Museum Wien: Museologischer Direktor Natter dienstfrei gestellt

Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Tobias G. Natter im Leopold Museum
Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Tobias G. Natter im Leopold Museum ©APA
Die Amtszeit von Museumsdirektor Tobias G. Natter im Wiener Leopold Museum scheint endgültig vorüber: Nachdem er in der Vorwoche seinen Rücktritt erklärt hatte, wurde Natter nach eigener Aussage am Montagabend offiziell dienstfrei gestellt. Natter sprach über den Verlauf der Geschehnisse von einem "Armutszeugnis".
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Wegen der Doppelfunktion des kaufmännischen Direktors Peter Weinhäupl in der neu gegründeten Klimt-Stiftung hatte Tobias G. Natter seinen Rücktritt erklärt. In der Sitzung der Leopold-Museum-Privatstiftung am Montagabend erfolgte nun die offizielle Dienstfreistelltung Natters für den Rahmen der laufenden Kündigungsfrist.

Bedauern beim Museumsdirektor

“Ich sehe leider die Voraussetzungen bestätigt, die zu meinem Verzicht auf eine weitere Ausübung meines Dienstvertrages geführt haben”, so Natter bedauernd in einer Aussendung: “Zu meinem allergrößten Bedauern verlasse ich ein Haus, dessen Sammlung weltweit geschätzt wird und für das ich die Ehre hatte, mich mit großer Freude, Leidenschaft und Gestaltungswillen erfolgreich einzubringen.”

Zuvor hatte der Vorstand der Leopold-Museum-Privatstiftung lediglich bekannt gegeben, man habe “einstimmige Beschlüsse über die künftige personelle Führung der museologischen und kaufmännischen Direktion gefasst”. Die Details werde man der Öffentlichkeit aber erst dann verkünden, wenn die Betroffenen informiert seien.

Natter: “Das ist ein Armutszeugnis”

Enttäuscht hat sich am Montagabend Tobias G. Natter angesichts der Vorstandssitzung der Leopold-Museums-Privatstiftung gezeigt, im Zuge derer er nach seinem angekündigten Rückzug als museologischer Direktor nun dienstfrei gestellt wurde. Er habe mit seinem Schritt klar für Transparenz plädiert, so Natter.

Sein Wunsch wäre gewesen, dass sich auch jedes Vorstandsmitglied in der Causa positioniere, dass der kaufmännische Direktor Peter Weinhäupl gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der neuen Klimt-Stiftung sei. Dies sei jedoch ausgeblieben: “Das ist ein Armutszeugnis”, so Natter.

Kritik: Mangelnde Transparenz bei Handelnden

Die von ihm kritisierte mangelnde Transparenz sehe er dabei nicht in der Stiftungskonstruktion hinter dem Leopold Museum begründet. “Ich führe das eher auf die handelnden Personen zurück”, so Natter. Der Vorstand hatte nach der Sitzung lediglich bekannt gegeben, man habe “einstimmige Beschlüsse über die künftige personelle Führung der museologischen und kaufmännischen Direktion gefasst”, wobei man die Details der Öffentlichkeit erst später verkünden wolle.

Für ihn persönlich sei die berufliche Zukunft nun offen, so Natter: “Ich habe jedenfalls noch kein anderes Angebot. Ich muss mich nun völlig neu sortieren.”

(apa/red)

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