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Leipziger Bibliothek gab NS-Raubgut zurück

Raubgut kam 1956 zur Universitätsbibliothek
Raubgut kam 1956 zur Universitätsbibliothek
Die Leipziger Universitätsbibliothek hat am Montag Raubgut aus der Nazi-Zeit an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben. Es handelt sich um 16 Bände aus dem Besitz von Fernand Raoul Jellinek-Mercedes. Der Direktor der Uni-Bibliothek, Prof. Ulrich Johannes Schneider, sagte bei der Übergabe: "Das sind Bücher, die zu Unrecht in unserem Bestand waren. Das jetzt ist wenigstens ein Stück Wiedergutmachung."


Einem Menschen sei Unrecht geschehen. Für seine Erben sei es eine große Ehre und Freude, diese Bände zurückzubekommen, sagte Thomas Steiner, der mit seiner Schwester Gabriele Wagner aus Österreich angereist war, um die Bände für die Erbengemeinschaft in Empfang zu nehmen. An die Erbengemeinschaft zurückgegeben wurden auch Bücher, die sich im Bestand eines Hamburger Antiquariats befanden.

Fernand Raoul Jellinek-Mercedes (1883-1939) lebte als Schriftsteller in Baden bei Wien. Er besaß eine Musikaliensammlung, eine Gemäldesammlung und eine Bibliothek. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich wurde Jellinek-Mercedes als Jude gezwungen, sein Privatvermögen zu verkaufen. Am 10. Februar 1939 nahm er sich das Leben.

Die Bücher waren 1956 aus Beständen der Stadtbibliothek Leipzig von der Unibibliothek übernommen worden. Innerhalb des Projektes “NS-Raubgut an der Universitätsbibliothek” wurde ihre Herkunft ermittelt.

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