Leichte Entspannung in Österreich
Der Pegel der Donau erreichte in Niederösterreich in der Nacht und den frühen Morgenstunden seinen vermutlichen Höhepunkt. Die Orte entlang der Donau östlich von Wien wurden überschwemmt. In den bisher am stärksten betroffenen Gebieten im Waldviertel und in Oberösterreich trat eine spürbare Erleichterung der Lage ein.
Bange Stunden hatten die Bewohner des Kremser Stadtteils Stein in der vergangenen Nacht zu überstehen. Dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Helfer wurde ein Überlaufen der Donau jedoch verhindert, hieß es am Vormittag im Magistrat erleichtert. Auch in Ardagger (Bezirk Amstetten) hielt der Damm. Das schwer getroffene Ybbs an der Donau und einige andere Orte stand nach wie vor unter Wasser.
Während sich die Lage im Waldviertel entlang von Thaya und Kamp allmählich entspannte – allerdings wurden Grenzübergänge nach Tschechien geschlossen -, trafen die Fluten der Donau die Orte östlich von Wien. Fischamend wurde großteils überschwemmt, auch bei Bad Deutsch-Altenburg trat der Strom über die Ufer. Betroffen war in dieser Region auch die B9, wo örtliche Umleitungen eingerichtet werden mussten. In Hainburg trat die Donau bereits am Dienstag über die Ufer.
Zu einem gefährlichen Zwischenfall kam es auf der Donau in Wien. Zwei unterhalb der Nordbrücke vertäute Schleppkähne rissen sich wegen des Hochwassers los und trieben in Richtung Kraftwerk Freudenau. Unterhalb der Reichsbrücke konnten sie eingefangen werden.
In der Bundeshauptstadt wurde bis Mittag noch ein leichter Anstieg des Pegels erwartet. Der Hochstand sollte dann etwa sechs bis acht Stunden anhalten. In der Wasserbau-Magistratsabteilung 45 (MA 45) erwartete man allerdings keine Probleme.
In Oberösterreich entspannte sich die Situation in den meisten Gebieten. Prekär blieb die Situation allerdings in den Gemeinden an der Donau im Osten des Landes. In Steyr begannen die Aufräumarbeiten. Im Bezirk Perg standen weiterhin viele Ortschaften unter Wasser. Die oberösterreichischen Flüsse einschließlich der Donau verzeichneten fallende Pegel.
Entspannung wurde auch aus der Steiermark gemeldet. Die Enns sei wieder im „grünen Bereich“. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren wurden reduziert, man konzentrierte sich zunehmend auf Aufräumungsarbeiten. Am Unterlauf der Mur kenterte quasi als Spätfolge der Unwetter im Norden in der Nacht auf Mittwoch die Murecker Schiffmühle. Eine Schadensbilanz liegt in der Steiermark noch nicht vor, die Landwirtschaftskammer beziffert die Schäden in der Landwirtschaft mit mindestens einer Million Euro.