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Lehrerin wusch Drogengelder weiß: Ein Jahr auf Bewährung

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31-Jährige und ihr Bruder im Wiener Landesgericht wegen Geldwäscherei verurteilt.

Eine 31-jährige Lehrerin ist am Montag im Wiener Straflandesgericht gemeinsam mit ihrem um fünf Jahre älteren Bruder wegen Geldwäscherei verurteilt worden. Die beiden hatten im großen Stil Drogengelder weiß gewaschen. Richterin Birgit Schneider verhängte über die Geschwister jeweils ein Jahr Haft auf Bewährung. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Pädagogin war mit ihren schulischen Verpflichtungen offenbar nicht ausgelastet. Als sich ihr Bruder, ein ausgebildeter Kellner, der sich zum Netzwerk-Administrator umschulen hatte lassen, selbstständig machte, stieg sie als Partnerin bei ihm ein. Die beiden betrieben in Wien-Neubau ein Call-Center und Internet-Cafe, das neben EDV-Dienstleistungen auch Geldüberweisungen anbot.

Der Ehemann der Lehrerin begann alsbald, ansehnliche Beträge in seine afrikanische Heimat zu transferieren. Er hatte den Geschwistern ein Startkapital von 20.000 Euro geborgt. Im Gegenzug erwartete er sich offensichtlich keine Fragen nach der Herkunft des Geldes. In weiterer Folge beehrten immer mehr Landsleute des großzügigen Ehemanns das Call Center, die ebenfalls Geldanweisungen tätigen wollten. Mittels teilweise gefälschter Ausweise wurden – wie später die polizeilichen Ermittlungen ergaben – zwischen November 2005 und Jänner 2007 rund 700.000 Euro nach Afrika überwiesen.

Vor Gericht legten die Lehrerin und ihr Bruder nun umfassende Geständnisse ab.„Ich habe ziemlich spät gemerkt, dass irgendetwas nicht koscher ist. Ich hab’ das am Anfang überhaupt nicht überrissen, woher das Geld kam“, sagte die 31-Jährige. Dann habe sie allerdings „eins und eins zusammengezählt“.

Im Hinblick auf die einträglichen Geschäfte mit den Afrikanern, bei denen es sich laut Polizei um eine größere Suchtgiftbande gehandelt haben soll, fand sie sich offenbar damit ab. „Ausgerechnet Sie als Lehrerin helfen Leuten, die Kindern Drogen verkaufen“, wunderte sich Staatsanwalt Volkert Sackmann. Ihr Mann habe nie Drogen verkauft, erwiderte daraufhin die Beschuldigte. Dessen ungeachtet hat sich ihre „bessere Hälfte“ mit sämtlichen anderen Männern, die regelmäßig die Dienste des Call Centers in Anspruch genommen hatten und in den Drogenhandel-Verdacht geraten waren, mittlerweile nach Spanien abgesetzt. Sein näherer Aufenthaltsort ist unbekannt.

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