Lehrer und Pädagogen demonstrieren am Dienstag in Wien

Während die Metaller bereits einen Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen vorweisen können, wird im privaten Gesundheits- und Sozialbereich noch gefeilscht. Die Mitarbeiter machen hier vor den nächsten Verhandlungsrunden Druck: In den Wiener Ordensspitälern wird diese Woche über die Streikbereitschaft abgestimmt, und in der Sozialwirtschaft (mit rund 130.000 Beschäftigten) gibt es Betriebsversammlungen und eine Demonstration.
Lehrer und Pädagogen demonstrieren am Dienstag in Wien
Am Dienstag (8. November) hält das Personal von Bildung im Mittelpunkt, das an 142 öffentlichen Volksschulen den Freizeitteil gestaltet, ganztägige Betriebsversammlungen ab. An offenen Ganztagsschulen entfällt deshalb die Nachmittagsbetreuung. An verschränkten Ganztagsschulen, wo sich Unterricht, Lern- und Freizeit normalerweise abwechseln, werden die Bildungsblöcke zusammengezogen und die Schule endet um 14 Uhr.
Demo des Bildungspersonals startet am Dienstag in Wien-Mariahilf
Um 14.30 Uhr startet ein Demozug vom Christian-Broda-Platz in Wien-Mariahilf. Ziel ist der Ballhausplatz, wo Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA und Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, sprechen werden.
Dritte KV-Verhandlungsrunde in Sozialwirtschaft war Mitte Oktober
Die dritte Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern der Sozialwirtschaft war Mitte Oktober ergebnislos unterbrochen worden. Die Arbeitnehmer hatten eine Gehaltserhöhung von plus 15 Prozent gefordert, die Arbeitgeber 7,5 Prozent geboten. Die Arbeitnehmervertretung hat deshalb für 8. bis 10. November Betriebsversammlungen angekündigt. Klienten bzw. Patienten würden davon nichts zu spüren bekommen, wurde in der GPA versichert. Der nächste Verhandlungstermin ist am 16. November angesetzt.
Befragung in Wiener Leitbetrieben zu Streiks läuft bis 10. November
In den Ordensspitälern (mit rund 10.000 Mitarbeitern österreichweit) wurden mit gewerkschaftlichem Druck vorgezogene Sonder-KV-Verhandlungen erreicht. Die Gewerkschaft vida fordert 500 Euro brutto monatlich bzw. 2.000 Euro Mindestlohn. Nachdruck verliehen wird dieser Forderung mit einer Befragung zu gewerkschaftlichen Maßnahmen, die in den Wiener Leitbetrieben noch bis 10. November läuft, Betriebsversammlungen und dem Antrag auf vorsorgliche Streikfreigabe.
95 Prozent der Belegschaft des Spital Speising für Streikbereitschaft
Im Krankenhaus Speising fand die Befragung bereits am Freitag statt, und es zeichnete sich nach Gewerkschaftsangaben eine hohe Streikbereitschaft ab. In den ersten Stunden hätten sich 95 Prozent der bei einer Betriebsversammlung anwesenden Belegschaft dafür ausgesprochen, so die vida. Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern gehen hier am 11. November weiter.
(APA/Red)