Bereits vor 25 Jahren hatte sich der 46-Jährige aus Ludesch seinen Traum erfüllt und die Ausbildung zum Fluglehrer und Hubschrauberpilot absolviert. Ein Inserat einer amerikanischen Flugschule am schwarzen Brett der Technischen Universität Wien brachte den Stein ins Rollen. Das Studium in Elektrotechnik wurde dafür kurzerhand an den Nagel gehängt. Das war meine Chance. In Vorarlberg gab es damals keine vergleichbare Ausbildung dafür, also bin ich los in die USA, erzählt Öhre. Nach zwei Jahren Ausbildung und Job als Fluglehrer in Nashville und Wisconsin kehrt der Neo-Pilot zurück. Und wird Fotoflieger für Luftaufnahmen bei der Bregenzer Firma Aircolor. Das war der Renner in den 80er-Jahren, jeder Häuslebauer wollte ein Bild seines Eigenheims besitzen.
Heli-Skiing mit Königen
Im Jahr 1988 wechselte Öhre zum Hubschrauber-Unternehmen Wucher als Transportflieger. Beim Heli-Skiing ist ihm schon so mancher Prominenter untergekommen. Neben Otto Waalkes und Königin Juliane blieb ihm eine bestimmte Begegnung bis heute im Gedächtnis. Einen ganzen Tag lang durfte er Leni Riefenstahl anlässlich ihres 90. Geburtstages an die früheren Orte ihres Schaffens fliegen. Ihre Vergangenheit ist ja nicht unumstritten. Die Dame war zweifelsohne äußerst interessant, zeigt sich Öhre heute noch beeindruckt.
Einsatz Lebensretter Im Jahr 2001 lockte Öhre bei der Flugrettung Christophorus eine neue Aufgabe: Einsatzpilot für Rettungseinsätze. Ich wollte eine neue Herausforderung in meinem Leben. Vielleicht lag es auch daran, dass ich vor meinem 40. Geburtstag stand und nichts gegen geregelte Arbeitszeiten hatte, schmunzelt Öhre. Bis zu 14 Einsätze bei zwölf bis 16 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche, sind jedoch üblich. Mit der Zeit habe er sich an Verletzte gewöhnt. Doch es gibt Fälle, die immer unter die Haut gehen. Die ganze Crew ist betroffen, wenn etwas mit Kindern passiert.
ZUR PERSON