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Lebensmüder Fan verhaftet

Der Mann, der während des Formel-1-Rennens in Silverstone auf die Strecke gelaufen war, wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Wie die Behörden am Sonntagnachmittag mitteilten, wird dem 56-Jährigen “Landfriedensbruch” vorgeworfen. Der Mann, ein in London lebender Ire, wurde am Abend von der Polizei in Northampton vernommen. Der Zuschauer war in der zwölften Runde des Grand Prix von Großbritannien auf die Strecke gelaufen und hatte damit sein und auch das Leben der Fahrer gefährdet. Einige Wagen mussten ihm bei hoher Geschwindigkeit ausweichen. Durch den Vorfall und der anschließenden Safety-Car-Phase, die viele Teams zum Boxenstopp nutzten, wurde der Rennverlauf erheblich beeinflusst. Streckenposten waren schließlich in der Lage, den Mann zu stellen und von der Strecke zu führen.

“Das ist kein Kavaliersdelikt”, sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. “Der Mann kann sich nicht vorstellen, wie gefährlich das ist. Nicht nur für ihn, sondern vor allem auch für die Fahrer.” Haug, der den Vorfall mit einem “Anschlag” verglich, forderte vom Internationalen Automobilverband (FIA) und dem Veranstalter Konsequenzen und eine harte Strafe für den Störenfried.

“Ich war schon erschrocken”, gestand Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, der dem Unruhestifter ebenfalls ausweichen musste. “Ich weiß nicht, was solche Leute treibt.” Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kritisierte wie auch Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda die Veranstalter in Silverstone. “Dieser Vorfall hat bewiesen, dass die Sicherheit hier nicht gut war”, meinte der Brite. “Ich weiß nicht, wie er auf die Strecke gekommen ist, das muss man sich genau anschauen.”

Schon einmal hatte ein Zuschauer für Aufsehen bei einem Rennen gesorgt: Beim Großen Preis von Deutschland 2000 war ein Mann an der schnellsten Stelle des Hockenheimrings über die Strecke gelaufen, um gegen seine Entlassung durch Mercedes-Benz zu protestieren.

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