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Lebensmittelpreise stiegen deutlicher als die Inflation

Die Lebensmittelpreise sind teilweise mehr gesteigen, als die Inflation.
Die Lebensmittelpreise sind teilweise mehr gesteigen, als die Inflation. ©Reuters/CanvaPro (Sujet)
Haushalte müssen aufgrund der anhaltenden Teuerung auch für Nahrungsmittel immer tiefer in die Tasche greifen.
Lebensmittel-Preise stiegen um über 14 Prozent

Laut Statistik Austria stiegen die Lebensmittelpreise im Jahresabstand zuletzt um gut 16 Prozent und lagen damit im Februar deutlich über der Inflationsrate von 10,9 Prozent. Um Abhilfe zu schaffen, schlägt das gewerkschaftsnahe Momentum Institut eine Mehrwertsteuersenkung auf Grundnahrungsmittel vor.

Die Lebensmittelpreise stiegen um einiges mehr als die Inflation

Einkommensarme Haushalte müssen einen größeren Teil ihres verfügbaren Geldes zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse und somit auch für Lebensmittel ausgeben, heißt es in einer Aussendung des Momentum Instituts am Freitag. Während andere Ausgaben, etwa für einen Restaurant- oder Friseurbesuch gänzlich eingespart werden können, ist das bei Lebensmitteln nur schwer möglich.

Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Milch, Käse und Eier sind laut Statistik Austria im Februar um mehr als 20 Prozent, 27 Prozent bzw. 16 Prozent in die Höhe geschnellt. Gemüse verteuerte sich im Jahresabstand um mehr als 16 Prozent.

Aussetzung der Mehrwertsteuer würde den ärmsten Haushalten helfen

Nach Berechnungen des Momentum Instituts könnte die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Grundnahrungsmittel die heimischen Haushalte "gezielt" entlasten. So würde ein Einpersonenhaushalt durch die Maßnahme um 135 Euro pro Jahr entlastet.

Zwei Erwachsene sparten 203 Euro, ein Alleinerziehender 175 Euro, und eine Familie mit zwei Kindern 284 Euro. In Relation zum Jahreseinkommen sei die Entlastung bei den Einkommensärmsten mit 1,2 Prozent am größten, während sie im reichsten Fünftel mit 0,3 Prozent am geringsten sei.

Mehrwertsteuersenkung würde dem Staat 615 Mio. Euro Steuern kosten

Die Mehrwertsteuersenkung würde den Staat auf ein Jahr gerechnet rund 615 Mio. Euro an entgangenen Steuereinnahmen kosten, heißt es in der Aussendung. Zur Gegenfinanzierung empfiehlt das Momentum Institut die Körperschaftsteuer für Unternehmen wieder auf 25 Prozent anzuheben. Aktuell liegt diese bei 24 Prozent, ab 2024 bei 23 Prozent.

Anstieg der Lebensmittelpreise durch hohe Energiepreise

Der Anstieg der Lebensmittelpreise ist unter anderem auf die hohen Energiepreise und die gestiegenen Kosten der Anbieter zurückzuführen, die sie nach Möglichkeit an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Untersuchungen des Momentum Instituts deuten aber darauf hin, dass manche Unternehmen über die gestiegenen Kosten hinaus an der Preisschraube gedreht haben, um ihre Gewinnmargen zu erhöhen. Auch die Bundeswettbewerbsbehörde nimmt seit Herbst 2022 die Lebensmittelbranche verstärkt unter die Lupe.

(APA/Red)

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