Lebensmittelpreise gehen durch die Decke

In den letzten Jahren haben die Preise für Lebensmittel wie Mehl, Erdäpfel und Butter ungewöhnlich stark zugenommen. Ein Kilo Erdäpfel war im Dezember 2023 um 46 Prozent teurer als im Vorjahr, ein Liter Sonnenblumenöl kostete sogar 99 Prozent mehr, und der Preis für ein Kilo Mehl stieg um 88 Prozent, wie "Der Standard" berichtet. Experten, darunter der Ökonom Franz Sinabell vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), führen laut "Standard" geopolitische Ereignisse und die Klimakrise als Faktoren an, sehen jedoch auch in Zukunft keine Entspannung der Preislage.
Suche nach Ursachen
Obwohl die Preiserhöhungen offensichtlich sind, bleiben die genauen Ursachen oft unklar. Laut einer Wifo-Studie fehlt es an ausreichenden Daten, um die Preisentwicklung entlang der Wertschöpfungskette detailliert nachzuvollziehen. Die Bundeswettbewerbsbehörde und andere Organisationen fordern daher eine bessere Transparenz der Preisgestaltung.
Ein Beispiel für die Preiszusammensetzung liefert ein Kilo Mehl, das Anfang 2024 durchschnittlich 1,58 Euro kostete. Etwa 18 Prozent des Preises gehen an den Bauern, rund 30 Prozent an die Mühle und über 44 Prozent an den Supermarkt. Eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten und Gewinne der Beteiligten fehlt jedoch größtenteils.
Preisanstieg im Frühjahr 2023
Im März 2023 stellte die Statistik Austria fest, dass die Lebensmittelpreise im Februar 2023 weit stärker gestiegen waren als die Inflation. Im Jahresabstand waren die Lebensmittelpreise um 16 Prozent gestiegen, die Inflation lag bei 10,9 Prozent.
Monitoring-System
Angesichts der lückenhaften Datenlage schlägt das Wifo vor, ein umfassenderes Monitoring-System einzuführen, ähnlich dem in Frankreich, um ein klareres Bild der Preisbildung zu erhalten. Solche Maßnahmen könnten helfen, Preisschwankungen besser zu verstehen und gegebenenfalls schneller auf sie zu reagieren. Das berichtet "Der Standard".
Trotz der dringenden Notwendigkeit, die Inflation bei Lebensmittelpreisen anzugehen, sind politische Initiativen wie eine Preisvergleichs-App bisher gescheitert. Die Diskrepanz zwischen Ankündigungen und tatsächlichen Maßnahmen zeigt die Herausforderungen auf, die es zu überwinden gilt, um die Lebenshaltungskosten für die Bürger Österreichs zu stabilisieren.
(VOL.AT)
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