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Lebensmittelgroßhändler kämpfen mit Umsatzhalbierung

Großhändler wie der Adeg Großmarkt (AGM), Metro und Transgourmet haben im Corona-Lockdown mit großen Herausforderungen zu kämpfen
Großhändler wie der Adeg Großmarkt (AGM), Metro und Transgourmet haben im Corona-Lockdown mit großen Herausforderungen zu kämpfen ©Pixabay (Sujet)
Der Corona-Lockdown sorgt vielerorts für Herausforderungen: Die Lebensmittelgroßhändler kämpfen aktuell mit einer Umsatzhalbierung, weil Hotellerie, Gastronomie und Kantinen geschlossen haben.
1. Lockdown: Großmärkte öffnen für Privatkunden

Die Großhändler Adeg Großmarkt (AGM), Metro und Transgourmet mussten deswegen einen Großteil ihrer Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Um zusätzliche Erlöse zu lukrieren, können bei AGM und Transgourmet vorübergehend auch Privatkunden in den Geschäften einkaufen.

AGM: "Situation ist sehr herausfordernd"

Bei AGM variiert der Umsatzausfall je nach Gegend. "Das ist regional sehr unterschiedlich, gerade in Regionen mit starkem Tourismusschwerpunkt ist die Situation sehr herausfordernd", hieß es von AGM auf APA-Anfrage. "Durch Altenheime, Spitäler und Gastronomen, die Lieferdienste anbieten, ist eine gewisse Grundauslastung gegeben."

Metro Österreich hat mit dem Schließen der Gastronomie die wichtigste Kundengruppe verloren. Der Umsatzrückgang liege bei 60 Prozent, hieß es vom Unternehmen. Der Großhändler beschäftigt 2.100 Mitarbeiter, darunter rund 100 Lehrlinge. In Kurzarbeit sind derzeit rund 80 Prozent der Metro-Mitarbeiter.

Transgourmet macht sonst 85% der Umsätze durch Gastro und Co.

Transgourmet hat hierzulande aufgrund rückläufiger Umsätze von Anfang November bis voraussichtlich Frühling 2021 Kurzarbeit für die rund 1.800 Mitarbeiter angemeldet. Die Lieferfähigkeit sei davon nicht beeinträchtigt, man halte den Betrieb der 13 österreichweiten Standorte zur Gänze aufrecht, so Transgourmet-Österreich-Chef Thomas Panholzer zur APA.

Transgourmet macht in normalen Zeiten rund 85 Prozent seines Umsatzes mit Gastronomie und Hotellerie, die jetzt zum Gutteil ausfällt. Der Transgourmet-Geschäftsführer rechnet für diesen November mit einem Umsatzrückgang von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Käufe und Bestellungen gebe es aktuell von öffentlichen Institutionen wie Kasernen, Gefängnissen, Spitälern, Betriebsverpflegungen sowie Gastronomen, die auf To-Go Services setzen.

Privatkunden können nun auch bei Großhändler Metro einkaufen

Metro ermöglichte es Privatkunden während des "Lockdown light" von 9. November bis 16. November in den Großmärkten einzukaufen. Wegen der Lockdown-Sortimentseinschränkung im Rahmen der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung stoppte man nun den Verkauf an Privatkunden. "Teilbereiche abzusperren ist ein extremer Aufwand, den wir auch den Mitarbeitern im Markt nicht zumuten können", so das Unternehmen.

Bei AGM und Transgourmet können Privatpersonen weiterhin Lebensmittel einkaufen. "Die Öffnung für Endkonsumenten war sowohl im Frühling als auch jetzt gut und wichtig, aber natürlich nur temporär wirksam und wirtschaftlich 'ein Tropfen auf dem heißen Stein'", so der Transgourmet-Österreich-Chef. Die durchschnittliche Einkaufssumme von Privatkunden und Gastronomen würden sich gewaltig unterscheiden.

Weniger Ware bestellt und teils gespendet

Alle drei Großhändler betonten, vor dem Nachfrageausfall frühzeitig im Einkauf reagiert und weniger Ware bestellt zu haben. Verzehrfähige Waren würden an Sozialmärkte und karitative Organisationen gespendet.

(APA/Red)

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