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Lebendiger Streit wegen lebendiger Straßen

Das rot-grüne Projekt „Lebendige Straßen“ sorgt für Diskussionen in Hernals. Die FPÖ wünscht sich „tiefer greifende Strukturmaßnahmen statt Aktionismus“.

Im Rahmen des dreijährigen Pilotprojektes „Lebendige Straßen“ soll die Innere Hernalser Hauptstraße eine deutliche Qualitätsanhebung erfahren. Die lokale Wirtschaftskraft, die Sanierung von Gebäuden, die Vernetzung von Institutionen, die Einbindung von Bewohnern sowie die Sicherung und der Ausbau der Lebensqualität vor Ort sollen über Initiativen des Projektes gefördert werden. „Das Geschäftesterben in traditionellen Einkaufsstraßen ist leider in allen Großstädten zu beobachten. Umso mehr ist es Aufgabe der Politik, diesem Trend entgegen zu wirken. Das Projekt ‚Lebendige Straßen‘ ist eine Möglichkeit“, betont der Hernalser Gemeinderat Kurt Stürzenbecher (SP).

Nicht überzeugt von diesem Projekt ist jedoch die Bezirks-FP. Eine nachhaltige Belebung der Geschäftsstraßen ohne tiefer greifende Strukturmaßnahmen werde nicht funktionieren, ist die blaue Bezirksparteiobfrau Veronika Matiasek überzeugt. Gerade die Zielgruppe dieser Aktionen, die Anrainer und Konsumenten aus dem Grätzel, würden ihre Umgebung ja kennen. Matiasek: „Es ist vielleicht nett gemeint, Grätzelspaziergänge und Ähnliches zu veranstalten, für die aktive Revitalisierung ist das aber wirkungslos.“ Vielmehr würde die Ansiedlung kaufkräftiger Schichten, die gezielte Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen sowie die Ansiedlung öffentlicher und halböffentlicher Einrichtungen als Frequenzbringer Abhilfe schaffen. Hier gebe es in Hernals aber massive Defizite, kritisiert Matiasek.

Eine Kritik die Stürzenbecher so nicht akzeptiert. Das derzeit geltende Mietrecht, beschlossen von der schwarz-blau-orange Bundesregierung, sei ein enormer Hemmschuh bei der Entwicklung von Geschäftsstraßen. Vor diesem Hintergrund sei die Kritik von Matiasek nicht gerechtfertigt. Stürzenbecher: „Immerhin waren es ihre Parteifreunde, die für diesen Zustand mitverantwortlich sind.“

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