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Laudamotion-Piloten um Jobs besorgt: Offener Brief an Regierung

Die Piloten kritisieren einen Machtkampf der Gewerkschaft.
Die Piloten kritisieren einen Machtkampf der Gewerkschaft. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Piloten der Ryanair-Tochter Laudamotion sorgen sich wegen des Machtkampfes zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaft vida um ihre Arbeitsplätze.
Kurzarbeit bei Laudamotion angemeldet
Laudamotion stellt alle Flüge ein

Sie haben sich am Samstag mit einem offenen Brief an die Regierung gewandt. Sie werfen der Gewerkschaft vor, sie im Stich zu lassen und fordern Kurzarbeit auf Basis von Einzelvereinbarungen. Die österreichische Pilotenvereinigung ACA sieht dies anders.

Lauda-Piloten beklagen "Machtkampf der Gewerkschaft"

"Auf dem Rücken der Pilotinnen und Piloten der Laudamotion GmbH wird ein Machtkampf der Gewerkschaft zelebriert und damit über 500 Arbeitsplätze gefährdet", heißt es in dem Schreiben, dass vom Onlineportal "Aviation Net" veröffentlicht wurde. Der Antrag auf Kurzarbeit werde seitens der Gewerkschaft aus unverständlichen Gründen blockiert und die Unterstützung versagt. Von wie vielen Piloten der Brief unterstützt wird, ist nicht bekannt.

Die Pilotenvereinigung Austrian Cockpit Association (ACA), der auch Lauda-Piloten angehören, kritisiert hingegen das Vorgehen der Geschäftsführung. "Statt wie in Österreich üblich, sozialpartnerschaftlich mit dem gewählten Betriebsrat zu verhandeln, geht man bei Laudamotion einen anderen Weg und verlangt von jedem einzelnen der ca. 550 Mitarbeiter eine Zustimmung zur Kurzarbeit", erklärte die ACA am Samstag.

Immer wieder Kritik an Vorgängen bei Laudamotion

Seit der Übernahme durch Ryanair habe die Öffentlichkeit immer wieder mitverfolgen können, dass es bei Laudamotion kaum einen ruhigen Flugbetrieb gab, so die ACA. Der Kollektivvertrag sei mit einem Base-Agreement ausgehebelt worden, der Betriebsrat werde nicht anerkannt, die Vorsitzende gekündigt und verklagt, Mitarbeiter seien mit sogenannten Sick-Letters verunsichert worden und neue, ins Unternehmen eintretende Mitarbeiter nicht mehr direkt angestellt, sondern mit einem Leiharbeitervertrag. "Als ob das noch nicht genug wäre, hat Ryanair vor kurzem eine eigene Basis am Airport Wien eröffnet und setzt somit die Laudamotion Belegschaft zusätzlich unter Druck", lautet die Kritik.

Als Unternehmen, für deren Beschäftigte das österreichische Arbeitsrecht anzuwenden ist, habe Laudamotion Anspruch auf Kurzarbeit. "Allerdings gehört zum österreichischen Arbeitsrecht auch, dass man einen gewählten Betriebsrat anerkennt", so die Position der Pilotenvereinigung. "Wir fordern die Laudamotion Geschäftsleitung auf, die Verhandlungen mit Vida weiterzuführen und den Betriebsrat anzuerkennen." Die Zukunft von über 550 Mitarbeitern dürfe nicht an Fehlentscheidungen des Managements scheitern.

(APA/Red)

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