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Laudamotion meldet 550 Mitarbeiter beim AMS an

Die Fluggesellschaft Laudamotion erkennt den Betriebsrat ihrer Mitarbeiter nicht an.
Die Fluggesellschaft Laudamotion erkennt den Betriebsrat ihrer Mitarbeiter nicht an. ©APA
Laudamotion hat 550 Mitarbeiter vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet. Grund ist ein Streit zwischen der Fluglinie und dem Betriebsrat zum Thema Kurzarbeit.

Die Ryanair-Tochter Laudamotion hat ihre 550 Mitarbeiter vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet, bestätigte eine Sprecherin einen Bericht von "Austrian Aviation Net". Allerdings hoffe man weiter, dass die Gewerkschaft der auf individueller Basis mit den Mitarbeitern vereinbarten Kurzarbeit zustimmt, so die Sprecherin zur APA.

Betriebsrat stimmte Kurzarbeit nicht zu

Laudamotion sei zuversichtlich, dass die Zustimmung zur Kurzarbeit rechtzeitig erfolge, sodass die Kündigungen nicht schlagend werden. Hintergrund des Problems ist ein Streit zwischen Laudamotion und seinem Betriebsrat. Aus Unternehmenssicht ist der Betriebsrat nicht rechtsgültig zustande gekommen und darf daher nicht die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Die Gewerkschaft unterstützt hingegen den Betriebsrat und hält die Kündigung der Betriebsratschefin für unwirksam.

Laudamotion hofft auf individuelle Vereinbarungen

Unternehmen mit Betriebsrat müssen Kurzarbeit über diesen beantragen, Unternehmen ohne Betriebsrat können Kurzarbeit in individuellen Vereinbarungen mit den einzelnen Mitarbeitern auf den Weg bringen. Laudamotion hat nach eigenen Angaben mit rund 95 Prozent der Belegschaft individuelle Kurzarbeitsvereinbarungen geschlossen, die Wirtschaftskammer hat diesen zugestimmt, die Bestätigung der Gewerkschaft steht aber noch aus.

Politik appelliert an Ryanair

Am Freitagabend appellierte der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Magnus Brunner, an alle Beteiligten. Brunner (ÖVP) rief Laudamotion und ihre irische Mutter Ryanair auf, in der durch das Corona-Virus ausgelösten wirtschaftlichen Krise nicht hunderte Beschäftigte als Druckmittel zu verwenden. Er sieht im Angebot des neuen Kurzarbeitsmodells die richtige Antwort auf die Krise. 550 Mitarbeiter stattdessen zur Kündigung anzumelden, weil man sich uneins über das Bestehen eines Betriebsrats sei, ist für den Staatssekretär eine "völlig unangemessene Reaktion".

An die Sozialpartner richtete Brunner die Bitte, eine rasche Einigung zu finden, um Arbeitsplätze in Österreich erhalten zu können. Wien solle weiter ein attraktiver Verkehrsknoten im internationalen Luftverkehr bleiben. Jetzt sei nicht der Zeitpunkt Streitigkeiten auszutragen.

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(APA/red)

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