Die Linzer, erstmals unter der Ägide von Trainer Panadic, gaben sich beim Aufsteiger keine echten Blöße, nahmen die unliebsame erste Hürde ohne zu glänzen mit Erfolg. Diesen stellte ausgerechnet Ex-Donawitzer Siegfried Rasswalder sicher, der in der 38. Minute das einzige Tor des Abends erzielte. Kapfenberg agierte zwar bemüht und wie erwartet kämpferisch, fand aber keine tauglichen Mittel, um die Linzer gefährlich unter Druck zu setzen.
Der LASK, der ohne die namhaften Neuzugänge Salmutter und Weissenberger sowie den Langzeitverletzten Wendel auskommen musste, im zentralen Mittelfeld daher Panis und Saurer aufbot, erarbeitete sich nach anfänglichem Abtasten ein leichtes Übergewicht. Chancen, wenn auch kaum zwingender Natur, fanden freilich beide Teams vor.
So ging Sencars Halbvolley nach einem Einwurf übers LASK-Tor (7.) und fielen auch die Versuche von Liendl (22.), Erkinger (25.) und Lienhart (40.) zu ungenau bzw. harmlos aus. Für Wallungen bei Kapfenberg-Coach Gregoritsch sorgte wiederum eine umstrittene Abseitsentscheidung von Schiedsrichter Brugger, der den allein aufs Tor laufenden Sencar in unerlaubter Position gesehen haben wollte (29.).
Auch der LASK blieb große Möglichkeiten schuldig, die besten Gelegenheiten vergaben vorerst Saurer (17.) und Unruheherd Mayrleb (Außennetz, 24.). In der 38. Minute fand die Überlegenheit der Linzer aber auch auf der Anzeigtafel ihren Niederschlag: Klein ließ rechts Osoinik aussteigen, seine Flanke setzte der links heraneilende Neuzugang und Bundesliga-Debütant Siegfried Rasswalder volley zum 1:0 zwischen die Maschen.
Nach dem Seitenwechsel wurde der LASK seiner Favoritenrolle nur zu Beginn gerecht. Denn mit der Einwechslung von Offensiv-Oldie Wieger für Erkinger kam ab der 55. Minute neuer Schwung ins Spiel der Gastgeber, die die LASK-Abwehr mehrere Male in Bedrängnis brachten. Richtig gefährlich wurden die Steirer erstmals in der 67. Minute als der herauslaufende Linz-Goalie Cavlina knapp vor Kozelsky klären konnte.
Dramatisch verlief schließlich die Schlussphase, in der beide Teams gute Chancen vorfanden. In der 82. Minute scheiterte Osoinik alleinstehend aus spitzem Winkel, Sencar vertändelte die Riesenchance auf den Ausgleich in der 88. Minute. Auf der Gegenseite verlängerte Hoheneder einen Panis-Freistoß an die Querlatte (89.), der aus 30 Metern allein aufs Tor zulaufende Vastic trickste zwar erst Goalie Susko aus, vergab dann aber kläglich (92.)
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): “Wir haben in der ersten Halbzeit zu viel Respekt gehabt und nicht so gespielt wir uns das vorgestellt haben. Wir wollten zu null spielen, das Tor war für mich eine Situation aus dem Nichts heraus. Das Bild in der ersten Halbzeit war für mich genau so, wie das eines Aufsteigers, der sich nicht traut. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann aber gezeigt, was sie kann.”
Michael Liendl (Kapfenberg-Mittelfeldspieler): “Wir haben uns tapfer gehalten, aber in der ersten Halbzeit leider ein sehr dummes Tor bekommen. In dieser Liga wird jeder Fehler bestraft. Das Tempo ist höher als in der ersten Liga.”
Andrej Panadic (LASK-Trainer): “Wir haben zu wenig attackiert, die 1:0-Führung zur Pause war aber verdient. Nach der Pause hat Kapfenberg mit langen Bällen Druck gemacht, aber wir sind sehr sicher gestanden. Ich bin mit dem Ergebnis und dem Spiel zufrieden, die jungen Spieler haben sich sehr gut integriert.”
Siegfried Rasswalder (LASK-Torschütze): “Ein Tor beim Bundesliga-Debüt – etwas besseres gibt es nicht. Das hätte ich mir vor dem Spiel nicht träumen lassen. Wir haben hektisch begonnen, uns in der zweiten Halbzeit etwas zurückgezogen, aber wenn man gewinnt, ist immer alles schön und in Ordnung.”
Kapfenberger SV Superfund – LASK Linz 0:1 (0:1)
Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 5.590 Zuschauer, SR Brugger
Tor: 0:1 (38.) Rasswalder
Kapfenberg: Susko – Milosevic (79. Schellander), Schönberger, Taboga, Osoinik – Lienhart, Siegl, Erkinger (55. Wieger), Sencar – Liendl – Bernsteiner (62. Kozelsky)
LASK: Cavlina – Gansterer, Baur, Hoheneder, Wisio – Klein, Saurer, Panis, Rasswalder (68. Piermayr) – Vastic – Mayrleb (85. Mijatovic)
Gelbe Karten: Milosevic, Siegl bzw. Panis, Mayrleb
Die Besten: Sencar, Siegl, Liendl bzw. Klein, Mayrleb, Vastic