Lange Wartezeiten im Spital: Wiens NEOS schalten Stadt-RH ein

Auf wichtige Untersuchungen, Behandlungen oder Operationen würden die Patienten oft Monate oder sogar mehr als ein Jahr warten, beklagte Klubchef Christoph Wiederkehr am Mittwoch. Die Wiener Neos ersuchen nun den Stadtrechnungshof um eine umfangreiche Prüfung der Situation.
Sparzwang in den Spitälern reduziere das Angebot
Für Personen, die in Wien einen Behandlungstermin erhalten wollen, gestalte sich der Weg dorthin oft als "Spießrutenlauf", sagte Wiederkehr. Wer nicht Sonderklasse-Patient sei, müsse im Krankenanstaltenverbund oft mit "enormen" Wartezeiten rechnen. Sparzwänge etwa beim Personal reduziere das Angebot in den Spitälern, dazu komme, dass die Zahl der Kassenärzte im niedergelassenen Bereich sinke.
Die NEOS präsentierten heute eine Liste mit aktuellen Fällen. So gebe es etwa im Krankenhaus Hietzing eine Liste für die Katerakt-Operation ("Grauer Star"), auf der mehr als 1.200 Personen stünden. Berichtet wurde auch von einer Patientin, die ein Jahr lang auf eine Knie-OP warten musste. "Das ist inakzeptabel, so lange Wartezeiten zu haben", befand Wiederkehr.
Stadtrechnungshof mit Prüfung beauftragt
Nun wird sich der städtische Rechnungshof auf Antrag der NEOS mit zahlreichen Fragen beschäftigen. Urgiert wird etwa Aufklärung über die Ursachen für Wartezeiten, bereits gesetzte Maßnahmen zur Reduktion derselben, die Kriterien für die Reihung auf der Liste sowie darüber, in welcher Form die Zeiten im KAV erfasst werden.
Dass die SPÖ im Nationalratswahlkampf ein Wartezeit-Limit ins Spiel gebracht hat, wertete der NEOS-Politiker als "Populismus". Denn in Wien habe die SPÖ in ihrem Wirkungsbereich keine Maßnahmen zur Behebung des Problems gesetzt, kritisierte Wiederkehr.
(APA/Red)