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Lange Nacht der Kirchen am 24. Mai 2019 mit zwei Schwerpunkten

Am 24. Mai findet die Lange Nacht der Kirchen statt.
Am 24. Mai findet die Lange Nacht der Kirchen statt. ©APA/HANS PUNZ
Die EU-Wahl und Migration sind die zwei Schwerpunkte bei der Langen Nacht der Kirchen am 24. Mai 2019. Ein weiterer Fokus werde auf die Orgeln gelegt, berichteten die Veranstalter am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Eine “Welcome-Kultur” habe sich mit der Langen Nacht der Kirchen entwickelt und etabliert, blickte der römisch-katholische Bischofsvikar Dariusz Schutzki auf die vergangenen Jahre zurück. Migration sei eines der Grundrechte von Menschen, erklärte Schutzki den diesjährigen Schwerpunkt. Zum Europa-Fokus meinte er im Hinblick auf die aktuelle Wahlkampf-Debatte zu Verordnungen: “Es gibt wahrscheinlich nicht nur Pommes frites.”

Eu-Wahl: Diskussion mit Spitzenkandidaten in Wiener Franziskanerkirche

Hochrangig besetzt sollen die Veranstaltungen mit politischen Charakter sein. So sollen die “Kandidaten der österreichischen Parteien zur EU-Wahl” bei einer Podiumsdiskussion in der Wiener Franziskanerkirche (21.15 Uhr) teilnehmen. Der noch amtierende evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker diskutiert wiederum zeitgleich in der Schottenkirche zum Thema Extremismus und Radikalismus. Titel: “Läuft die Gesellschaft aus dem Ruder?”

Eine ganze Reihe an Veranstaltungen findet zu den Themen Zuwanderung und Flucht statt. Etwa in der Evangelischen Hochschulgemeinde im Albert Schweitzer Haus in Wien, wo das International Centre for Migration Policy Development zu den Themen aufklärt. “Die Bibel ist voll von Migrationsgeschichten”, meinte dessen Medienkoordinator Bernhard Schragl – und richtete Grüße seines Generalsekretärs, dem ehemaligen ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger aus.

Migration und Flucht als Themen

Dass von Flüchtlingen gestellte Fragen dazu bewegten, den eigenen christlichen Glauben zu hinterfragen, findet Johannes Modeß von der Evangelischen Hochschulgemeinde – “deswegen sehen wir es als grundsätzliche kirchliche Aufgabe, solche Räume zu schaffen”. Der Pfarrer in Ausbildung trägt gemeinsam mit einem Mann aus Afghanistan “Flüchtige Geschichten” vor. Ein Workshop trägt den Titel “Wie Feindbilder entstehen – und was wir dagegen tun können”.

Die derzeit laufende Restaurierung der “Riesenorgel” im Wiener Stephansdom ist Teil des kulturellen Schwerpunkts, der diesmal der “Königin der Instrumente” gewidmet ist. Lange unbrauchbar, wird das Instrument in Österreichs größter Kirche gerade wieder aufgebaut. Domkapellmeister Markus Landerer versprach aber, dass diese in der kommenden Lange Nacht der Kirchen bereits erklingen soll. Rechtzeitig zum 75. Jahrestag des Brandes, welcher im Gotteshaus wütete.

Lange Nacht der Kirchen am 24. Mai in ganz Österreich

Auch in den Bundesländern ist das Angebot breit gefächert: In der Steiermark werden Führungen durch den wegen Sanierung gesperrten Grazer Dom angeboten, in Innsbruck lädt Bischof Hermann Glettler in seine “Kellerbar”. Die Diözese Linz lässt Theologen die Themen “Rock & Roll & Religion” und Harry Potter erörtern. In Salzburg nimmt Elisabeth von Trapp – eine der Töchter der berühmten Trapp-Familie – Interessierte “mit auf eine musikalische Reise durch ihr eigenes Leben”.

Die Lange Nacht der Kirchen in Österreich wird um 17.50 Uhr von den teilnehmenden Kirchen eingeläutet. 700 Gotteshäuser bieten dabei rund 3.000 Einzelveranstaltungen. Jährlich besuchen österreichweit rund 300.000 Menschen die Veranstaltung. Auch in Italien, Tschechien, der Slowakei und in Estland wurde das Konzept übernommen.

(APA/Red)

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