Dass sie noch etwas ändern ist sehr unwahrscheinlich. Nur wenn z.B. ÖVP und Grünen im vorläufigen Gesamtergebnis nur sehr wenige Stimmen auf die Landtagsmehrheit fehlen, könnten diese Wahlkarten noch die Weichen für die nächste Landesregierung stellen. Aber eigentlich sollte schon am Sonntag rund um 20.00 Uhr – wenn das Wahlergebnis verkündet wird – klar sein, unter welchen Koalitionspartner ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer für die nächsten fünf Jahre wählen kann.
Wahlkarte für Salzburg-Wahl noch bis 19. April besorgen
Salzburger, die am 22. April ihre Stimme – krankheits- oder abwesenheitsbedingt – nicht im “eigenen” Wahllokal abgeben können, können sich noch bis Donnerstag, 19. April, bei der Hauptwohnsitzgemeinde eine Wahlkarte besorgen. Die können sie gleich dort ausfüllen und wieder abgeben, mit heim nehmen und per Post, Boten oder selbst (während der Amtsstunden) auf der Gemeinde abgeben – und auch am Wahlsonntag noch von einem “Boten” (oder allenfalls selbst) in ein beliebiges Wahllokal in der “eigenen” Gemeinde bringen lassen.
Selbst kann ein Wahlberechtigter im ganzen Bundesland – in den dafür eingerichteten Wahllokalen – per Wahlkarte wählen. Dafür darf der Stimmzettel aber nicht vorher ausgefüllt und die Wahlkarte nicht verschlossen und unterschrieben werden. Ausgefüllt kann man die Wahlkarte – die dann zur Briefwahl zählt – nur in Wahllokalen innerhalb der Gemeinde abgeben, in der man wahlberechtigt ist.
Wahlbeteiligung in Salzburg auf Tiefststand
Die Briefwahl wurde eigentlich eingeführt, um die Wahlbeteiligung wieder anzuheben. In Salzburg ist sie dennoch 2013 auf den historischen Tiefststand – von 70,96 Prozent – gefallen. Das wurde auf die Enttäuschung der Wähler über den damals aufgebrochenen Finanzskandal zurückgeführt.
Aber auch in den meisten anderen Ländern ist die Beteiligung bei der jeweils letzten Landtagswahl gesunken – ausgenommen nur Wien und Oberösterreich, wo 2015 während der Flüchtlingskrise in stark polarisierter Stimmung gewählt wurde. Auch bei den drei heurigen Urnengängen in Niederösterreich, Tirol und Kärnten war die Beteiligung rückläufig – am stärksten in Kärnten, wo sie um 6,52 Prozentpunkte einbrach.
Über 70 Prozent wählten 2013
So sind die 70,96 Prozent im Vergleich ein ganz guter Wert: Aktuell liegt Salzburg damit auf Platz 4 – und ist eines der vier Länder mit einer Beteiligung über 70 Prozent (Oberösterreich hat sogar über 80 Prozent).
Wahljahr | Wahlbeteiligung in Prozent |
1945 | 89,53 |
1949 | 92,96 |
1954 | 89,60 |
1959 | 90,95 |
1964 | 87,28 |
1969 | 84,32 |
1974 | 83,43 |
1979 | 82,42 |
1984 | 80,62 |
1989 | 77,78 |
1994 | 75,45 |
1999 | 74,09 |
2004 | 77,32 |
2009 | 74,36 |
2013 | 70,96 |
(APA/red)