AA

Landtag erörtert Lage der Kinder in der Pandemie

Öffnung der Schulen allgemein begrüßt
Öffnung der Schulen allgemein begrüßt ©Roland frühstück
Die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche standen am Mittwoch im Mittelpunkt der "Aktuellen Stunde" im Vorarlberger Landtag.

Die Grünen hatten das Thema vorgegeben. Einigkeit herrschte darüber, dass die Situation für Kinder und Jugendliche besonders schwierig und die geplante Öffnung der Schulen zu begrüßen sei - mit dem "Wie" waren allerdings nicht alle einverstanden.

Zum Landtags-Livestream:

Kinder und Jugendliche hätten keine Lobby, beanstandete die Abgeordnete Eva Hammerer (Grüne) - unter ihnen mache sich Trostlosigkeit breit, sie seien ganz besonders auf soziale Kontakte und Beziehungen angewiesen. Die Lösung sah Hammerer in der Stärkung kleiner Gemeinschaften wie Schulen und Kindergärten. Sie forderte einen Ausbau von Schulpsychologie und -sozialarbeit und der Ganztagsschule und betonte die Wichtigkeit von Familienzentren und Vereinen für stabile soziale Beziehungen, die dann wiederum die Gesellschaft stärken würden.

SPÖ: "Ohne Betreung keine Wirtschaft"

SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner hob die "Systemrelevanz" von Kindergärten und Schulen hervor - "wenn es keine Betreuung gibt, dann gibt es auch keine Wirtschaft" - und brach ebenfalls eine Lanze für die Ganztagsschule. NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht begrüßte, wie alle Redner, die geplante Öffnung der Schulen, fragte sich allerdings, wie der Schichtbetrieb ohne das "Klonen von Lehrpersonen" funktionieren solle.

FPÖ kritisiert "Zwangstestungen"

FPÖ-Klubobmann Christof Bitschi sah ein gemeinsames Ziel aller darin, dass niemand eine "Generation der Corona-Verlierer" wolle. Von einer Überlastung des Gesundheitssystems könne jetzt "keine Rede mehr sein". Jedes Kind habe das Recht auf Rückkehr an die Schulen, kritisierte Bitschi die geplanten, wie er es nannte, "Zwangstestungen".

Frühstück fühlt sich "an Verschwörungstheoretiker erinnert"

Nicht zuletzt aufgrund dieser Äußerung fühlte sich ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück "an einen Verschwörungstheoretiker erinnert". Das vorerst nur schrittweise Öffnen der Schulen sei richtig, das Testen ebenso, so Frühstück. Es sei ein Unterschied, ob man am Steuer sitze oder ob man hintennach Schuldzuweisungen von sich geben könne, meinte er in Richtung der Opposition.

Schöbi Fink: Schwieriges Abwägen

Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP, Schullandesrätin) verwies darauf, dass es immer ein schwieriges Abwägen sei zwischen der gesundheitlichen Lage und der Situation der Jugendlichen. Es müssten aber alle akzeptieren, "dass seit einem Jahr ein anderer Regent im Land ist". Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) kündigte an, dass in einem Gespräch mit den fachlichen Leitern der Kinder- und Jugendhilfe nächste Woche genau eruiert werden soll, welche Angebote wo gebraucht würden.

Kasper: "Generation der Hoffnung"

Grünen-Politikerin Nadine Kasper schließlich wollte nicht von einer verlorenen Generation, sondern von einer "Generation der Hoffnung" sprechen: Ständige negative Kommunikation helfe nicht weiter, man müsse den jungen Menschen durch positive Akzente das Rüstzeug mitgeben, auch größere Krisen, etwa die Klimakrise, zu meistern: "Unsere Kinder und Jugendlichen werden Lösungen finden, und sie werden Lösungen finden müssen, mit denen sie umgehen können."

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Landtag erörtert Lage der Kinder in der Pandemie
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen