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Lambchop: Kritik an "Live Earth"

© John Brassil
© John Brassil
Kurt Wagner, Sänger und Songwriter der genialen US-Band Lambchop aus Nashville, die erst kürzlich am Nuke Festival gastierte, hat zu Mega-Events wie „Live Earth“ ein gespaltenes Verhältnis.

„Ich sage das nicht gern, aber ich bin etwas skeptisch“, erklärte er im Gespräch mit der APA am Nuke-Festival in St. Pölten. Man sollte überlegen, ob es nicht besser wäre, das Geld den Bedürftigen direkt zukommen zu lassen.

Der eigentliche Zweck von Wohltätigkeitsveranstaltungen werde zum Teil ausgenutzt, so Wagner. „Ich möchte nicht wissen, was das alles kostet.“ Mit Sicherheit werde damit auch geholfen, aber für viele Leute sei es nur eine Gelegenheit, um für sich selbst Werbung zu machen. „Ich habe ein Problem damit, wenn sich jemand am Schicksal anderer bereichert“, betonte der Lambchop-Frontman. „Das finde ich geschmacklos.“

Hier eine Hörprobe für all jene, die die Band (noch) nicht kennen: Der Song „Up With People”

Im Herbst will Wagner einige Solo-Shows in Österreich spielen. Bis auf eine Handvoll Konzerte habe er bisher nie das Verlangen gehabt, allein aufzutreten, erzählte der Sänger und Gitarrist. Er sei seit so langer Zeit von so vielen Leuten umgeben. „Ich muss aber auf meinen eigenen Füßen stehen.“ Bei seinen Auftritten ohne Band wolle er neue Sachen ausprobieren und vor allem ein besserer Musiker und Songwriter werden. Ein richtiges Solo-Album wird es laut Wagner nicht geben, bei den Konzerten werde er CDs mit Aufnahmen, die er zu Hause gemacht hat, verkaufen.

Holzböden zu verlegen könne genauso befriedigend sein, wie Songs zu schreiben, sagte der gelernte Handwerker. Böden würden lange halten, er sei sich aber nicht sicher, ob seine Lieder auch Jahre überdauern werden. „Sollte es so sein, wäre ich sehr stolz.“ Das Besondere am Songwriting sei, etwas zu schaffen, was vorher nicht da war. „Du hast etwas vollbracht, oft ist es gut geworden, manchmal auch nicht.“

www.lambchop.net

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