Sollte sich die Versorgungssituation bis kommenden Montag nicht bessern, will das bosnische Staatspräsidium den Ausnahmezustand in den betroffenen Gemeinden ausrufen, berichtete die bosnische Tageszeitung “Nezavisne novine” am Freitag.
Derzeit habe man die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Die Ausrufung des Ausnahmezustandes soll den Behörden ermöglichen, zusätzliche Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu verhängen, erklärte Nedzad Brankovic, Premier des größeren bosnischen Landesteils, der bosniakisch-kroatischen Föderation. Welche Maßnahmen das seien, nannte er nicht.
Der Gaslieferstopp bei Temperaturen von unter minus 15 Grad Celsius sei eine Notsituation. “Nicht einmal im Bosnien-Krieg wurde die Gasversorgung Sarajevos eingestellt”, erklärte Brankovic. In Sarajevo waren laut früheren Medienberichten Elektroheizungen in den Geschäften schon am Dienstagabend vergriffen. Nebst Sarajevo sind vom Lieferstopp am meisten die Städte Zvornik, Visoko und Zenica betroffen.