KV-Einigung in Holz- und Sägeindustrie

Bereits in der ersten Runde der KV-Verhandlungen haben die Sozialpartner der Holz-, Säge-, Faser- und Spanplattenindustrie am Montagabend eine Einigung erzielt. Die Laufzeit beträgt laut den Arbeitgebervertretern des Verbandes Holzindustrie Österreich zwei Jahre.
Deutliches Lohnplus in Holz- und Sägeindustrie
Für die 28.000 Beschäftigten in der Holz- und Sägeindustrie aus 1.300 Betrieben gibt ein Plus von 9,8 Prozent auf die KV-Löhne und Gehälter und von 9,7 Prozent auf die Ist-Löhne/Gehälter per 1. Mai, teilten die Gewerkschaften Bau-Holz (GBH) und GPA am Dienstagvormittag mit. Die Arbeitnehmervertreter sprachen von einem "fairen Abschluss", der den rund 28.000 Beschäftigten einen "klaren Kaufkraftzuwachs" bringe. In beinahe allen Lohngruppen gebe es ab Mai einen Mindestlohn von 2.300 Euro.
"Der Kollektivvertragsabschluss ist ein Zeichen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass wir Arbeitgeber die Arbeit unserer Fachkräfte wertschätzen und unsere Branche attraktiv für Arbeitnehmer bleibt", so Markus Schmölzer, KV-Verhandlungsleiter der Arbeitgeberseite. "Verhandlungen zu Kollektivverträgen sind in der aktuellen wirtschaftlichen Situation eine besondere Herausforderung. Einerseits belasten die steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie unsere Unternehmen, andererseits leiden auch unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter der hohen Inflation."
Plus auch für Lehrlinge in Holz- und Sägeindustrie
Lehrlinge im ersten Lehrjahr bekommen künftig auch deutlich mehr, so die Gewerkschaften. Das sei ein Zeichen im Kampf gegen den allgegenwärtigen Arbeits- und Fachkräftemange. Arbeitsgruppen suchen auch nach Modellen für eine 4-Tage-Woche und ein rascheres Erreichen der sechsten Urlaubswoche. "Damit versuchen die Sozialpartner die richtigen Lösungen zu entwickeln, um ArbeitnehmerInnen in den Betrieben zu halten bzw. um Anreize für neue Mitarbeiter zu schaffen", so die Gewerkschaften. Für begünstigte Behinderte ein zusätzlicher Urlaubsanspruch in der Höhe von drei Tagen festgelegt.
"Wir haben dort gemeinsam Verantwortung übernommen, wo die Bundesregierung versagt", so GBH-Chef Josef Muchitsch. Er ist Sozialsprecher der oppositionellen SPÖ im Nationalrat und designierter Chef der Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter (FSG).
(APA/Red)