AA

Kurt Winkler ist der Erfinder des Kilbi-Sônggl

Kurt Winkler: "Ho bi Gott, ma richts!"
Kurt Winkler: "Ho bi Gott, ma richts!" ©Gerty Lang
Seit 1978 ist der Seniorchef des Lustenauer Textilhauses Winkler an den Planungen um die Lustenauer Kilbi beteiligt.
Kurt Winkler

Menschen aus der Heimat: Kurt Winkler, Lustenau

 

 

 

 

Lustenau. Man schreibt das Jahr 1801, das Jahr, in dem die Kilbi wahrscheinlich ihren Ursprung fand. Warum man das so genau weiß? „In den 90er-Jahren hat der damalige Lustenauer Historiker und Landesschulinspektor Bösch recherchiert und festgestellt, dass 1801 Standgebühren für das Kilbi-Fest eingehoben wurden. So steht es auch in der Gemeindechronik niedergeschrieben. Doch erst im Jahr 1978 haben die Verantwortlichen der Lustenauer Kaufmannschaft beschlossen, die Kilbi neu zu gestalten und ihr wieder Volksfestcharakter zu verleihen. In den Jahren davor hatten sich lediglich ein paar fahrende Händler zum Kirchweihfest mit Handel in der Marktgemeinde eingefunden. Von Feststimmung war noch wenig zu spüren. Ich möchte mit Stolz behaupten, dass unsere Lustenauer Kilbi inzwischen das größte und publikumsreichste Volksfest in Vorarlberg ist“, berichtet Kurt Winkler. Und so werden auch am zweiten Oktoberwochenende 2016 wiederum an die 30.000 Besucher nach Lustenau strömen.

 

Kurt Winkler, ein Mann der „ersten Stunden“

Unzählige „Kilbi-Ordner“ füllen das Büro des 84-Jährigen. Standpläne, Sitzungsprotokolle, alte Fotos, Abrechnungen und diverse Zeitungsausschnitte hat er gesammelt. Seine Gattin Marianne bringt eine kleine Holzkiste und stellt sie auf den Tisch. In dieser befinden sich die wohl begehrtesten Erinnerungen an die Kirchweihfeste der vergangenen 30 Jahre: die „Kilbi-Sônggl“, beliebte Sammelobjekte mit Geschichte. „Ich besuchte seinerzeit oft das Tennistournier in Kitzbühl. Dort sah ich jemanden, der Buttons angefertigt hat und zwar mit genau derselben Maschine, wie ich sie in meinem Geschäft zum Knöpfe herstellen hatte . Diese Idee gefiel mir. Ab 1985 gab es in Lustenau die ersten Kilbi-Sônggl. Anfangs allerdings noch ohne Foto und ohne Jahreszahl, dafür mit einem Kilbi-Motiv,“ lacht „Mr. Kilbi“.

 

Begehrtes Sammelobjekt

„Das wichtigste ist das Datum. Und so haben sich die Kilbi-Sônggl zu begehrten Sammelobjekten entwickelt. Es gibt einige Lustenauer, die ganze Sammlungen aus den verschiedenen Jahren aufbewahrt haben“, erzählt Winkler. Vier Sofortbildkameras werden an seinem Stand bereit liegen und sein Enkelsohn steht bereits gemeinsam mit dem Verein Energie 66 in den Startlöchern. „ Erst seit 1989 gibt es den Button mit eigenen Fotos. Damit die Motive schneller sichtbar und weiterverarbeitet werden können, werden die Fotos geföhnt. Aber nicht zu heiß, sonst bekommen sie einen Gelbstich“, weiß Winkler. Die fertigen Fotos werden ausgestanzt, auf die Buttons geklebt. Dann kommen diese in die Maschine, um mit einer Schutzfolie versehen zu werden. Inzwischen werden schon 2000 Stück gefertigt.“ Und woher kommt die Bezeichnung Kilbi-Sônggl? Auch dafür gibt es eine Erklärung. „Der „Kilbi- Sônggl “ ist historisch gesehen mehr als ein Blechbutton. Der „Kilbi-Sônggl“ bezeichnet einen Kilbi-Besucher, der sich von der Früh weg am Volksfest aufhält und der als Letzter am Abend beschwipst schwankenden Schrittes nach Hause torkelt“, schmunzelt der Lustenauer.

Kurt Winkler ist der letzte noch aktive Vertreter der Kaufmannschaft, die vor mehr als 30 Jahren das zu jenem Zeitpunkt verkommene und ausrangierte Volksfest neu organisierte und in eine neue, glanzvolle Epoche führte. „Die Kilbi“, sagt Winkler, „sollte jetzt von Größe und Struktur so bleiben wie sie ist. Es ist schön, dass im Zentrum des Festes fast ausschließlich heimische Geschäftsleute und viele Vereine ihre Stände haben. An der Peripherie gibt es aber auch andere. Die Kilbi hat eine große Vielfalt zu bieten.“ Und zu dieser Vielfalt wird auch der 84-Jährige weiterhin gehören. „Ich bin ja gesund und fit. Und gefragt werde ich auch jedes Jahr aufs Neue. Wer auf die Kilbi kommt, sollte es aber auch nicht versäumen, den original „Luschnouar Käsdönnola“ zu probieren.“

 

 

Zur Person

Kurt Winkler (84)

Seit 61 Jahren mit Marianne verheiratet

Pflegt mit Liebe seinen Garten

 

 

Gratis Anreise mit Bus und Bahn

 

Wie in den letzten Jahren sind die Gäste wieder eingeladen, gratis per Bus oder Bahn zur Kilbi zu kommen. Das Kilbi Gratis-Ticket gilt für die Fahrt von zu Hause zur Kilbi und wieder retour. Auch die Besucher aus der Schweiz haben die Möglichkeit, kostenlos mit dem extra eingerichteten Kilbi-Bus anzureisen. Tickets und Fahrpläne gibt’s auf www.lustenau.at und www.vmobil.at zum Download.

 

 

  • VIENNA.AT
  • Lustenau
  • Kurt Winkler ist der Erfinder des Kilbi-Sônggl
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen