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Kunstsammler in Wien bestohlen: Angeklagter zeigt sich schweigsam im Prozess

Kunstraub im Wert von 600.000 Euro in Wien-Neubau.
Kunstraub im Wert von 600.000 Euro in Wien-Neubau. ©Bilderbox/Sujet
Wertvoller Diebstahl: Einen Schaden von mindestens 600.000 Euro soll ein 42-jähriger Wiener angerichtet haben, der eine 200-Quadratmeter-Wohnung in Wien-Neubau ausgeräumt haben soll, die ein mit ihm befreundeter Kunstsammler als sein Privatmuseum eingerichtet hatte.

In der Nacht auf den 22. April 2012 verschwanden aus dem Loft kostbare Kunstgegenstände wie eine Pferde-Skulptur aus der chinesischen Tang-Dynastie oder ein großflächiges, im Jahr 1598 entstandenes Gemälde eines Brueghel-Schülers, das allein 350.000 Euro wert sein soll. 

Für den Geschädigten steht fest, dass nur der Angeklagte der Täter sein kann, da er einen Schlüssel hatte und der mit einer äußerst stabilen Sicherheitstür versehene Eingangsbereich keine Einbruchsspuren aufwies. Der 42-Jährige dürfte einen Komplizen gehabt haben, da in der Wohnung auch DNA-Spuren eines unbekannten Mannes gefunden wurden.Der 42-Jährige hatte sich bereiterklärt, auf die Wohnung aufzupassen, nachdem diese infolge eines Wasserschadens eine Weile nicht benutzbar und daher unbewohnt war.

Großer Kunstraub in Wien-Neubau

Als ein Hausarbeiter am 22. April die Räumlichkeiten betrat, stellte er fest, dass in den vorangegangenen Stunden Gemälde, Statuen, Seidenteppiche und Ritterrüstungen abtransportiert worden waren.

Der Verdacht fiel umgehend auf den vermeintlichen “Aufpasser”, da dieser plötzlich ebenfalls von der Bildfläche verschwunden war und am 24. April eine SMS schickte, in der er mitteilte, er habe selbst den Diebstahl bemerkt und damit nichts zu tun, aus Angst vor dem Besitzer und der Polizei aber das Weite gesucht.

Am 28. Mai 2012 wurde der 42-Jährige an einem kroatisch-slowenischen Grenzübergang festgenommen. Im Kofferraum seines Autos fanden sich zahlreiche Beutestücke. Darüber hinaus hatte er einen USB-Stick mit Fotos weiterer abhandengekommener Kunstgegenstände bei sich.

Wie schon im gesamten Ermittlungsverfahren schwieg sich der Angeklagte nun auch vor Richter Roland Weber aus. “Ich möchte keine Stellungnahme abgeben”, sagte er und beantwortete danach keine einzige Frage mehr. Da sich der Besitzer derzeit im Spital befindet, wurde die Verhandlung auf den 4. Oktober vertagt.

(APA)

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