Als roter Faden wird sich durch alle Ausstellungen das Thema Identität ziehen. Die “KUB Arena” erfährt durch Kuratorin Eva Birkenstock eine Neuausrichtung. Endlich realisiert werden soll auch das Landart-Projekt “Horizon Field” von Antony Gormley.
Breitz wird von 6. Februar bis 11. April 2010 im KUB einige ihrer bekanntesten Installationen sowie neue, erstmals in Europa gezeigte Werke präsentieren. Als Premiere ist eine Videoarbeit zu dem zum “Performa”-Festival erstellten Kunstprojekt “New York, New York” mit Zwillingen zu sehen, die sich um die Konstituierung von Identität dreht. Roni Horn, die von 24. April bis 4. Juli in Bregenz gastieren wird, spürt mit “White Dickinsons” – Stäbe mit Texten der Autorin Emily Dickinson – den skulpturalen Möglichkeiten von Sprache nach. Ebenso gezeigt werden ihre neue Glasarbeit “Well and Truly” und die Fotoinstallation “a.k.a.”, bestehend aus Porträts der Künstlerin.
Mit der künstlerischen Identität setzen sich die höchst politischen, oft aus Stoff bestehenden Arbeiten von Cosima von Bonin auseinander. Das KUB wird von 17. Juli bis 3. Oktober 2010 eine erste große Ausstellung mit neuen Stücken der Künstlerin in Europa zeigen. Von 23. Oktober 2010 bis 9. Jänner 2011 bietet das KUB einen Überblick über die Werke des Filmemachers Harun Farocki. Noch zu entwickeln sei hier die Form der Präsentation, die dem Publikum sowohl die Essay- als auch die Spielfilme und die Kunstwerke Farockis zugänglich machen soll, so Dziewior.
Um das KUB auch für den interdisziplinären Dialog weiter zu öffnen, will Dziewior als neuen Programmstrang die “KUB Arena” ausbauen. Hier sollen ab Sommer 2010 andere Disziplinen, die der bildnerischen Kunst nahestehen, sowie neue kuratorische Modelle für die zeitgenössische Kunst untersucht und erprobt werden. Kuratiert wird die neue Schiene von Eva Birkenstock. Den Anfang macht ab 17. Juli 2010, parallel zur Ausstellungseröffnung von Cosima von Bonin, das Berliner Architektenkollektiv “Raumlabor”. Deren Arbeit für das KUB wird sowohl als Veranstaltungsort als auch als Ausstellungsraum konzipiert sein, verriet Birkenstock. Zur “KUB Arena” ist außerdem eine Schriftenreihe zur Theorie geplant.
Große Fortschritte macht derzeit auch das ursprünglich schon für 2009 vorgesehene Landschaftskunst-Projekt “Horizon Field” von Antony Gormley. Es handelt sich dabei um ein Feld aus hundert Eisenfiguren auf 2.039 Metern Seehöhe, die im Bregenzerwald- und Arlberggebiet verteilt werden. Die für Natur- und Landschaftsschutz zuständigen Behörden hätten nach einer Präzisierung und geänderten Situierungen der Figuren signalisiert, dass keine Ablehnung zu erwarten sein werde, so Artur Vonblon, der das Projekt nach dem Abgang von Eckhard Schneider übernahm.
Man habe in Lech am Arlberg drei Teststellungen vorgenommen, die Figuren seien “sehr eindrücklich” und erzielten “grandiose Wirkungen”, berichtete er. Man sei auch bereits in Kontakt mit den Grundbesitzern getreten, von etwa 80 Prozent läge eine Zustimmung vor. Man rechne damit, dass bis Ende Jänner 2010 alle nötigen Genehmigungen vorliegen werden. Vonblon zeigte sich zuversichtlich, dass der Figurenpark Ende Juli 2010 eröffnet werden kann.