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Kunsthalle beleuchtet weibliche Pop-Art

Evelyne Axells Werk "Ice Cream"
Evelyne Axells Werk "Ice Cream" ©APA (Kunsthalle Wien)
Frauenpower in der Kunsthalle Wien: Mit einer Schau, die ausschließlich neun Künstlerinnen der Pop-Art-Bewegung gewidmet ist, soll ein bislang weitgehend unterbelichteter Teil der zentralen Kunstform der 1960er Jahre ins Rampenlicht gerückt werden. Schließlich dominieren im bisherigen Kanon mit Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Roy Lichtenstein im Wesentlichen männliche Vertreter.

“Wie kann es sein, dass das Werk von so fantastischen Künstlerlinnen ausgeklammert wurde?”, wunderte sich Kuratorin Angela Stief am Donnerstag bei der Präsentation der Ausstellung, die offiziell am Abend eröffnet wird. An der Qualität der Arbeiten konnte es jedenfalls nicht liegen, wie die knallbunte Ausstellung in der Kunsthalle zeigt – zu mannigfaltig sind die Werke.

Ein gewisser roter Faden stellt das bestreben von Künstlerinnen wie Evelyne Axell, Dorothy Iannone oder Kiki Kogelnik dar, das männliche Blickregime zu konterkarieren – was bisweilen durch eindeutige Darstellung von Homoerotik und detaillierte Variationen über das Thema der Vagina passiert. Anders die Stillleben aus Plastikspielzeug und Puppen von Christa Dichgans, in denen die vermeintliche Emotionalität der Gegenstände durch willkürliche Reproduktion als Verkaufsmasche entlarvt wird.

Breiter Raum ist auch der bekanntesten Vertreterin der Ausstellung, Niki de Saint Phalle, gewidmet – abseits ihrer bekannten Nana-Figuren. So finden sich einige der Schießbilder, in denen Saint Phalle auf die mit Farbbeuteln behängte Leinwand feuerte, neben ihrem bronzenen Triptychon, das von gefallenen Engeln und Pistolen bevölkert wird.

Insgesamt gelungen ist die Entscheidung der Ausstellungsmacher, sich auf neun Künstlerinnen zu konzentrieren und deren Arbeiten in Werkblöcken zu zeigen. Dadurch offenbart sich die große Vielfalt an Materialien, die von den Pop-Art-Vertreterinnen eingesetzt wurde. So findet sich Plexiglas neben Holz, Leinwand neben Plastik und Film neben den genähten Figurenarrangements aus Stoff von Jann Haworth.

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