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Kunst und Literatur bei Ruth Gschwendtner-Wölfle

Ruth Gschwendtner-Wölfle mit ihren Gästen Reinhold Neven Du Mont (li) und Thomas Zacharias (r).
Ruth Gschwendtner-Wölfle mit ihren Gästen Reinhold Neven Du Mont (li) und Thomas Zacharias (r). ©Evelyn Brandt
Frastanz (bra). Literatur- und Kunstinteressierte genossen den 37. Kunstsalon von Ruth Gschwendtner-Wölfle. Seit sechs Jahren lädt sie Schriftsteller/innen, Maler/innen, Musiker/innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in ihr Atelier ein.
Kunstsalon Ruth Gschwendtner-Wölfle

Über eine Treppe gelangt man in das Atelier von Ruth Gschwendtner-Wölfle. Malateliers waren immer beliebte Treffpunkte, an diesem Abend jedoch erinnern keine Farbtöpfe, keine Pinsel und Leinwände an die Künstlerarbeit. Im Halbkreis sitzen Gäste auf bequemen Sofas, Stühlen und Fauteuils, dazwischen Beistelltischchen, ein Tulpenstrauß, in der Ecke ein Klavier, ein orientalischer Diwan, ein Buffet. Vor der weißen Trennwand, auf der geschrieben und gezeichnet werden darf, steht ein Lesetisch.
Künstlerin Ruth Gschwendtner-Wölfle hat in ihren privaten Salon zwei gute Freunde aus München eingeladen: Schriftsteller und Verlagsleiter Reinhold Neven Du Mont und den langjährigen Präsident der Akademie der Bildenden Künste Thomas Zacharias.

Lesung „Die Villa” von Reinhold Neven Du Mont

Reinhold Neven Du Mont ist Autor der Romane „Die Villa” (2009) und „Der Maskensammler” (2011). Mit dem Schreiben begann er nach seiner knapp vierzigjährigen Zeit als Verlagsleiter bei Kiepenheuer & Witsch. Dort verlegte Reinhold Neven Du Mont Autoren wie Heinrich Böll und García Márquez, und zwar lange bevor sie den Nobelpreis bekamen. Im Kunstsalon las Reinhold Neven Du Mont amüsante und nachdenkliche Passagen aus seinem Roman „Die Villa”, der von einem dreimonatigen Ferienaufenthalt eines Studenten, Anfang der fünfziger Jahre auf einem Familienanwesen am Starnberger See und einer besonderen Liebe erzählt. 

Kunstvorlesung mit Thomas Zacharias

Nach der Lesung ging es spannend weiter. Künstler und Autor Thomas Zacharias lehrte dreißig Jahre als Professor für Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste München. Er stellte seine Buchreihe “Zeit lassen. Kunst sehen durch Zeichnen” vor und faszinierte durch den Rat, gegen die Beziehungsfülle eines Bildes anzukämpfen, um sich vom Sog eines Details gefangen nehmen zu lassen und sich dann mit dem Stift in der Hand in ein Verhältnis mit dem Bild zu setzen. Das verstehe er unter „Kunst sehen durch Zeichnen”. Thomas Zacharias zeigt in seinen Themen-Skizzen-Büchern, das Kleine, das Kunstvolle und wie er es zu einem neuen Ganzen werden lässt, wenn plötzlich ein scheinbar unbedeutender roter Stiefel ins Zentrum rückt, aus einer Hand Bände sprechen, ein Schatten im Mund zu schreien beginnt.

Ein erfüllender Abend. Weitere Informationen www.kunstsalon.eu.

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