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Trumps goldenes "Made in USA"-Smartphone kommt aus Asien

Gerät soll angeblich in den USA gebaut werden - Tech-Experten zweifeln schwer daran.
Gerät soll angeblich in den USA gebaut werden - Tech-Experten zweifeln schwer daran. ©APA/AFP, Screenshot Trump Mobile
Mit einem eigenen Smartphone und einem neuen Mobilfunk-Angebot will die Unternehmensgruppe von US-Präsident Donald Trump konservative Kunden anlocken. Angeblich alles "Made in USA", aber das dürfte so nicht stimmen.

"Wir führen ein ganzes Produktpaket ein, bei dem die Menschen für eine Pauschalgebühr Telemedizin, Pannenhilfe und unbegrenzte Textnachrichten in 100 Länder erhalten", sagte der älteste Sohn Trumps, Donald Trump jr., am Montag.

Er leitet gemeinsam mit seinem Bruder Eric die Trump Organization, in der die Geschäftsaktivitäten des US-Präsidenten gebündelt sind. Die Unternehmensgruppe engagierte sich ursprünglich im Immobiliengeschäft sowie im Betrieb von Luxushotels und Golf-Anlagen. In den vergangenen Jahren weitete sie ihr Engagement unter anderem auf das Geschäft mit digitalen Medien und Kryptowährungen aus. Obwohl die Söhne des US-Präsidenten das Tagesgeschäft des Unternehmens leiten, bleiben Bedenken wegen möglicher Interessenskonflikte im Zusammenhang mit dem Amt ihres Vaters.

T1 Phone angeblich in den USA produziert

Den Angaben zufolge ist das "T1 Phone", das angeblich in den USA produziert wird, ab September erhältlich. Gleichzeitig könnten Nutzer bei "Trump Mobile" für 47,45 Dollar (41,22 Euro) monatlich das neue Mobilfunkangebot mit dem Namen "Plan 47" nutzen. Donald Trump senior ist der 45. und 47. US-Präsident. Das Smartphone soll in goldener Optik erscheinen und einen „MAGA“-Schriftzug auf dem Sperrbildschirm zeigen.

Das goldene Trump-Phone. ©Screenshot trumpmobile.com

Auf der offiziellen Website heißt es: „Es ist ein schlankes, goldenes Smartphone, das auf Leistung ausgelegt ist und mit Stolz in den Vereinigten Staaten für Kunden entwickelt und hergestellt wird, die von ihrem Mobilfunkanbieter das Beste erwarten.“ Zweifel an der Herkunft des Geräts werfen aber Fragen zur Glaubwürdigkeit der Werbeaussagen seitens des Trump-Unternehmens auf.

"Sicherlich nicht in den USA entwickelt"

Technikexperten sehen die Aussage jedenfalls kritisch. Das Fachportal AppleInsider berichtet, dass es sich beim Modell T1 um ein günstiges Android-Smartphone handle, das lediglich optisch überarbeitet wurde. „Das T1-Telefon mag in den USA modifiziert worden sein. Es wurde sicherlich nicht in den USA entwickelt oder zusammengebaut“, so AppleInsider.

Laut dem Bericht stammen wesentliche Komponenten wie Kamera, Display und Prozessor aus China. Der verbaute Prozessor kommt von der US-Firma Qualcomm, deren Produktion jedoch überwiegend in Taiwan stattfindet.

Praktisch keine Handy-Fertigung in den USA

Bisher stammen die jährlich mehr als 60 Millionen in den USA verkauften Smartphones meist von etablierten Anbietern wie Apple oder Samsung. Sie werden fast ausschließlich im Ausland produziert, vor allem in China, Indien und Südkorea. Wegen hoher Arbeitskosten und aufwendiger Lieferketten gibt es praktisch keine Handy-Fertigung in den USA. Das US-Mobilfunkgeschäft dominieren die drei großen Netzbetreiber AT&T, T-Mobile und Verizon. Sie teilen etwa 95 Prozent des Gesamtmarktes unter sich auf. Die Aktien der drei etablierten Anbieter gaben vorbörslich leicht nach.

(APA/VOL.AT)

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