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Krystal - Kritik und Trailer zum Film

Drogen, Prostitution, Alkohol und Gewalt vereint in einer Liebeskomödie: "Krystal" ist die Geschichte des Teenagers Taylor Ogburn (Nick Robinson), der sich in eine rund 20 Jahre ältere Frau verliebt. Bereits nach kurzer Zeit findet er heraus, dass die Frau seiner Träume keine einfache Partie ist: Sie war Alkoholikerin, Prostituierte und Heroin-Konsumentin.

In der echten Welt würde der Teenager Taylor Ogburn wahrscheinlich schief angeschaut werden. Doch im Film “Krystal” wird eher belächelt, dass er eine rund 20 Jahre ältere Frau stalkt und nach kurzer Zeit intimste Details über sie herausfindet, indem er ihr heimlich zum Treffen einer Selbsthilfegruppe für Suchtkranke folgt. Am Freitag startet William H. Macys eigenwilliges Liebesdrama im Kino.

Krystal: Kurzinhalt zum Film

Der 18-jährige Taylor (Nick Robinson, “Love, Simon”) setzt viel daran, um seiner Herzensdame näher zu kommen: Er verändert seine Persönlichkeit, arbeitet wie besessen auf eine Beziehung mit ihr hin und wird regelmäßig von Teufelshalluzinationen heimgesucht – wobei das schon fast als Randaspekt auftritt. Einen weiteren Dreh verleiht dem Film die Tatsache, dass Taylor an einer Herzkrankheit leidet, die es ihm de facto unmöglich macht, sich zu verlieben.

Bis er seine vermeintliche Traumfrau Krystal (Rosario Dawson) kennenlernt, hatte er keinen Sex, keine Liebesbeziehungen und keinen Tropfen Alkohol zu sich genommen, denn immer wenn er Stress ausgesetzt ist, droht ein Herzstillstand. Aber damit nicht genug: Während Taylor versucht, Krystals Herz zu gewinnen, lernt er ihren Sohn kennen, der nur zwei Jahre jünger als er selbst ist und findet heraus, dass die Frau seiner Träume eine ehemalige Prostituierte und trockene Alkoholikerin ist.

Der eher als Schauspieler bekannte Regisseur Macy (“Fargo”) schafft es jedoch, diesen ordentlichen Griff in die Klischeekiste recht amüsant umzusetzen. Wer den Trailer kennt, wartet zwar vergeblich auf überraschende Wendungen, doch der Film kann mit süßen, zwischenmenschlichen Szenen überzeugen.

Krystal: Die Kritik

Der Komödie abseits jeglicher Realität kann man ihre Slapstick-Elemente verzeihen, da es die Geschichte schon von Beginn an mit Ernsthaftigkeit nicht so genau nimmt. Wer etwa als 18-Jähriger im wahren Leben dem erwachsenen Ex-Freund noch droht, nachdem er von diesem ein Messer an den Hals gehalten bekommen hat, wünscht sich entweder den Tod oder hat den Unterschied zwischen Mut und Leichtsinn nicht verstanden. Eine gewisse (Selbst-)Ironie, die über der Geschichte schwebt, wird auch durch die Schauspieler verkörpert, sodass ein rundes Gesamtbild entsteht.

Macy serviert mit “Krystal” leichte Kost, obwohl es immer wieder zu Gewalt kommt. Denn der Film wirft den Blick auf all diese Dramen durch eine knall-rosarote Brille. Selbst ein abgetrennter Zeh wird als Missgeschick dargestellt, das mal passieren und schnell behoben werden kann. Wer also ein großes Liebesdrama erwartet, das eindrucksvoll die Abgründe von Prostitution, des Heroinkonsums und gewalttätiger Ex-Freunde aufzeigt, wird das Kino höchstwahrscheinlich enttäuscht verlassen.

Doch ähnlich wie Taylor, der seine lebensgefährliche Krankheit nicht ganz so ernst nimmt, sollten auch die Zuschauer besser nicht mit all zu ernsten Erwartungen in diesen Film gehen. Denn wer das macht, kann sich rund eineinhalb Stunden gut unterhalten lassen.

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(APA/Red)

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