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Kroatische Wirtschaft läuft auf Sparflamme

Seit dem Wochenende erhalten alle kroatischen Unternehmen nur ein Minimum an Gas. Am Sonntag appellierten Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam an die Regierung, der Wirtschaft mehr Gas zu besorgen.

Die kroatische Industriellenvereinigung “Croindustrija” warnt vor großen Verlusten bei den Unternehmen, berichtete die kroatische Tageszeitung “Jutarnji list” am Montag. Die Haushalte sowie besonders geschützte Verbraucher wie Kindergärten und Krankenhäuser würden aber normal beliefert, teilte das kroatische Wirtschaftsministerium mit.

Auch die kroatischen Gewerkschaften warnen unterdessen vor Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. “Die Unterbrechung der Produktion kann die Existenz tausender Arbeiter und ihrer Familien bedrohen”, sagte Ana Knezevic, die Präsidentin des Bundes der unabhängigen Gewerkschaften (SSSH) gegenüber “Jutarnji list” am Montag.

Am Wochenende kaufte Kroatien kleinere Gasmengen von der ungarischen MOL und der deutschen E.ON Ruhrgas. Laut MOL sollen rund 1 Mio. Kubikmeter Gas pro Tag über den österreichischen Knotenpunkt Baumgarten nach Kroatien gehen. Die Lieferung nach Ungarn ist aber seit Montagfrüh unterbrochen.

Darüber hinaus konnte die kroatische Regierung weiteres Gas vom italienischen Ölkonzern ENI zukaufen: Kroatien erhält die Hälfte des ENI-Produktionsanteils aus dem gemeinsamen Gasfeld in der nördlichen Adria. Die Italiener und der kroatische Ölkonzern INA haben 1996 ein Joint Venture gebildet, das auch nach weiteren Gasquellen in der Adria sucht. Beide Unternehmen erhalten üblicherweise die Hälfte der Förderung. Nun bekommt Kroatien 30.000 Kubikmeter pro Stunde mehr, berichtete das kroatische Wirtschaftsministerium am Sonntag.

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