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Kroatiens Kicker lehnen Auto-Prämie ab

Kroatiens Fußball-Nationalspieler haben die für einen Sieg in England in Aussicht gestellte Sonderprämie des russischen Milliardärs Leonid Fedun von vier Luxusautos abgelehnt.

Fedun müsse sein Angebot nicht einlösen, berichteten kroatische Medien am Tag nach dem 3:2-Sieg der Kroaten in London, durch den England am Mittwochabend die EM-Endrunde 2008 verpasste. Stattdessen reist nach dem eigenen 1:0-Sieg in Andorra Russland zur EURO nach Österreich und in die Schweiz.

Milliardär verschenkt Autos trotzdem

Milliardär Fedun, Besitzer von Spartak Moskau, bei dem auch der kroatische Teamtorhüter Stipe Pletikosa spielt, hatte dem Keeper und den drei besten Akteuren der kroatischen Mannschaft je eine Luxus-Karosse für einen Sieg im Wembley-Stadion versprochen.

„Ich werde mein Versprechen erfüllen“, sagte er. Allerdings gehe er davon aus, dass das Geschenk für wohltätige Zwecke gespendet werde. Er hatte den kroatischen Spielern „vier wertvolle Mercedes-Karossen“ bei einem Sieg in England in Aussicht gestellt. „Der kroatische Fußballverband entscheidet selbst, was er damit macht“, erklärte Fedun nun.

Sein Geschenk wolle er als „Geste der Verzweiflung“ verstanden wissen, nachdem Russland am Wochenende in Israel verloren hatte und eine EM-Qualifikation seines Landes kaum noch wahrscheinlich gewesen sei. Es handle sich um eine Privatinitiative, so Fedun.

Kroatiens “Rache an den Engländern”
Das kroatische Staatsfernsehen sendete erstmals in seiner Geschichte um drei Uhr früh die Rückkehr der Fußballer um Kapitän und Salzburg-Legionär Niko Kovac nach Zagreb in einer Live-Übertragung. Tausende Fans waren gekommen. Der kroatische Trainer Slaven Bilic drückte seine Genugtuung so aus: „Das ist die Rache an den Engländern, die keine Achtung (vor uns) haben. Wir sind ein kleines Land mit großem Herz und viel Stolz.“

„Das Wunder von Wembley“, titelte die Zeitung “24 Stunden“. Die Mannschaft habe sich als „kroatischer Hurrikan“ erwiesen. „Bilic hat die Engländer versenkt“, schrieb „Vecernji list“, und meinte: „England soll sich vor unseren Burschen verneigen und sich gesegnet fühlen, eine Mannschaft solcher Qualität im Wembley spielen gesehen zu haben“. „Wir und die Russen – das sind 200 Millionen“, hieß es in anderen Medienberichten über die neue Partnerschaft des 4,5 Millionen Einwohner zählenden Kroatien.

Auch die Spieler hielten sich nicht zurück. „Es war der größte Sieg für Kroatien, ich werde mich immer daran erinnern“, erklärte der für Arsenal London stürmende Eduardo da Silva, und gab sich überzeugt: „Ich glaube wir können den EM-Titel gewinnen.“ Zur Trauer kam vom Torschützen Ivica Olic auch noch Häme: „Die Engländer haben bekommen, was sie verdient haben, aber sie sind nächsten Sommer an der wunderschönen kroatischen Adria-Küste willkommen“.

(Text: APA)

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