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Kritischer Sicherheitsbereich Public Viewing

Die Public-Viewing-Bereiche werden während der EURO 2008 wohl der kritische Sicherheitsbereich werden.

Innenminister Günther Platter (V) erwartet insgesamt zwei Millionen Besucher aus dem Ausland während der EM, wie er am Dienstag bei einer Enquete des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) zum Thema Public Viewing sagte. Allerdings wird nur rund ein Viertel davon im Besitz von Stadion-Karten sein.

Der Chefkoordinator der Bundesregierung, Heinz Palme, meinte, die Planungen seien sehr weit beim öffentlichen EURO-Schauen, aber: „Wir werden das Glück brauchen, das wir in Deutschland hatten: Vier Wochen schönes Wetter, keine Vorfälle, die nach außen gedrungen sind. Und wenn etwas passiert ist, haben wir es hintangehalten.“

Fünf Punkte sind für den Innenminister vom Sicherheitsaspekt besonders relevant bei den Public Viewing-Arealen: Es müsse eine Umzäunung des Bereichs geben, Der Zutritt muss kontrolliert werden, mit Ordnern und Security-Personal ist die Sicherheit zu gewährleisten, Glasflaschen und Gläser werden in den Bereichen nichts verloren haben und es werde eine Platzordnung geben. „Damit man klare Vorgaben hat, was man tun kann und was nicht“, wie der Ressortchef erläuterte.

Der Innenminister erläuterte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Sicherheitsstrategie zur EURO: Prinzipiell wolle man mit der sogenannten 3D-Strategie (Dialog, Deeskalation, Durchgreifen) vorgehen. Es würden alle 27.000 Beamten, die im Außendienst im Einsatz seien, für die EURO herangezogen werden. Platter kündigte in diesem Zusammenhang eine Urlaubssperre an. Weiters wird es Abkommen mit den Teilnehmerstaaten geben, Verbindungsbeamte werden im Einsatz sein.

„Es wird aber auch alles getan werden, damit keine Hooligans nach Österreich kommen“, kündigte Platter an. Insbesondere Großbritannien und Deutschland hätten zugesagt, entsprechende Maßnahmen zu setzen. Darüber hinaus werde die Schengen-Grenze temporär bei Bedarf wieder aufgezogen, deutsche Beamte würden mit allen Befugnissen im Einsatz sein. Schließlich werde es wie in Deutschland vorbeugende Maßnahmen bis hin zur Präventivhaft geben. Man habe dies im Ministerrat beschlossen, „und ich gehe davon aus, dass das Parlament hier zustimmen wird“.

Palme sagte, dass sich durch den Erfolg des Public Viewings in Deutschland die Dimensionen und damit die Voraussetzungen für die EURO geändert hätten. In Österreich wird es in den Host Citys Wien, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt offizielle Fan-Zonen geben. Darüber hinaus gibt es ein Projekt in Kooperation zwischen “Österreich am Ball“, dem EURO-Sponsor Coca Cola und der „Kronen Zeitung“. Dabei werden fixe Standorte in Linz, Graz und St. Pölten eingerichtet, darüber hinaus ist eine Fan-Tour mit Trucks geplant. Abgesehen davon wird es weitere Projekte wie jenes in Bregenz auf der Seebühne geben.

Wer eine Public-Viewing-Veranstaltung machen will, muss eine Lizenz erwerben und die Richtlinien der UEFA beachten. Seitens des Europäischen Fußballverbandes gibt es laufend Statusinformationen an die heimischen Verantwortlichen, nicht zuletzt, damit die Sicherheitsmaßnahmen planbar sind.

Die Fantour mit den Trucks wird flächendeckend das gesamte Bundesgebiet erfassen. Laut Palme gibt es rund 1.000 Anmeldungen, bevorzugte Ansprechpartner sind Gemeinden mit den Feuerwehren und anderen Blaulichtorganisationen. Den Bewerbern wurde ein Anforderungsprofil übermittelt, rund die Hälfte ist überzeugt, diese zu erfüllen. Bei Besichtigungen ab Oktober wird dies überprüft. Anfang Dezember findet dann die Auslosung statt, wer Veranstalter sein wird. Insgesamt wird es 110 bis 120 Standorte geben. Diese ändern sich aber von Spieltag zu Spieltag in den jeweiligen Bundesländern.

Für die Sicherheit in den Public Viewing-Bereichen gelten die Empfehlungen des Innenministeriums als Basis, privater Partner ist die Group 4. Außerdem gibt es ein Abfallbewirtschaftungskonzept und zahlreiche Ökomaßnahmen. „Klar ist, dass die Erwartungshaltung sehr groß ist. Jeder möchte das erleben, was man vor einem Jahr in Deutschland erlebt hat.“

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