AA

Krieg in der Ukraine: Holocaust-Mahnmal bei Charkiw getroffen

Auch das Holocaust-Denkmal Babyn Jar in Kiew wurde durch russischen Beschuss zerstört.
Auch das Holocaust-Denkmal Babyn Jar in Kiew wurde durch russischen Beschuss zerstört. ©Dimitar DILKOFF / AFP
Am Samstag wurde ein Holocaust-Mahnmal am Stadtrand der ostukrainischen Großstadt Charkiw durch russischen Beschuss beschädigt. Das berichteten örtliche Medien.
LIVE-Blog zur Ukraine am Samstag
Großstädte unter Beschuss
Eine Chronologie der Ereignisse

An dem Denkmal in Form eines siebenarmigen Leuchters fehlten zwei Arme, berichtete das Portal "KharkivToday" am Samstag. Es gab keine Angaben, wann das Mahnmal getroffen wurde.

Die Gedenkstätte Drobizkij Jar erinnert an 16.000 bis 20.000 Juden und sowjetische Gefangene, die dort 1941/42 von der nationalsozialistischen Besatzung ermordet wurden.

Krieg in der Ukraine: Holocaust-Mahnmal bei Charkiw getroffen

Auch andere Ehrenmale in Charkiw seien bei den Kämpfen beschädigt worden, hieß es. In der zweitgrößten Stadt der Ukraine war vergangene Woche der 96-jährige Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko bei einem Bombenangriff getötet worden. Am 1. März beschädigte russischer Raketenbeschuss auf den Fernsehturm der Hauptstadt Kiew bereits das Mahnmal für den Judenmord von Babyn Jar 1941.

Russlands Angriff mit der Begründung der "Entnazifizierung"

Russland hat die Ukraine am 24. Februar angegriffen und nennt als ein Ziel eine "Entnazifizierung" des Nachbarlandes. Angebliche Nazis sollen aus der ukrainischen Führung entfernt werden. Tatsächlich trifft das Moskauer Vorgehen alle Bürger der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist jüdischer Herkunft.

Aber auch fast 60 Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen in der Ukraine sind nach Kiewer Zählung bisher durch den russischen Angriffskrieg zerstört oder beschädigt worden. Bis Freitag zählte die für Kirchenfragen zuständige Behörde 59 religiöse Stätten, die beschossen wurden. Die weitaus meisten getroffenen Objekte seien orthodoxe Kirchen.

Ukrainisch-Orthodoxe Kirche erlitt schwere Verluste

Schwere Verluste erlitt demnach vor allem die Ukrainische-Orthodoxe Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört und im Osten des Landes besonders stark vertreten ist. So wurde das Erzkloster Mariä-Entschlafung in Swjatohirsk teilweise zerstört, das zu den heiligsten Klöstern der russischen Orthodoxie gehört.

Ebenso seien eine römisch-katholische Kirche und fünf evangelische Kirchen von den Kämpfen betroffen gewesen, zählte der Staatliche Dienst für Nationalitätenpolitik und Gewissensfreiheit in Kiew. Auch je drei islamische Moscheen und jüdische Synagogen wurden beschädigt. Russland hat die benachbarte Ukraine am 24. Februar angegriffen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Krieg in der Ukraine: Holocaust-Mahnmal bei Charkiw getroffen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen