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Krebs ist laut US-Studie die teuerste Krankheit

Keine andere Krankheit verursacht so hohe wirtschaftliche Kosten wie Krebs. Zu diesem Schluss kommt die American Cancer Society in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Darin nennt sie die Krankheit, die weltweit zu den Haupttodesursachen gehört, den größten "wirtschaftlichen Killer". Die Folgen für die Produktivität sowie der Verlust von Menschenleben durch Krebs seien größer als durch Aids, Malaria, die Grippe und andere Krankheiten, die von Mensch zu Mensch übertragen werden können, hieß es.

Den Autoren zufolge beliefen sich die durch Krebs verursachten wirtschaftlichen Kosten im Jahr 2008 auf 895 Milliarden Dollar (698 Mrd. Euro), was 1,5 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entspricht. Dabei beziffert die Summe den Verlust, der durch körperliche Einschränkung und verlorene Lebenszeit entsteht. Nicht berücksichtigt wurden die Kosten, die durch die Behandlung der Krankheit entstehen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert bereits seit langem, dass Krebs in diesem Jahr Herzerkrankungen als Haupttodesursache ablösen werde. 2008 starben etwa 7,6 Millionen Menschen an Krebs, etwa 12,4 Millionen Erkrankungen werden jedes Jahr neu diagnostiziert. Weltweit sind chronische Krankheiten – inklusive Krebs, Herzerkrankungen und Diabetes – für mehr als 60 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Die privaten und öffentlichen Aufwendungen für Gesundheit beliefen sich weltweit aber auf weniger als drei Prozent, sagt Rachel Nugent vom Center for Global Development, einer Forschungsgruppe aus Washington.

Der Bericht ist der erste große Versuch, die wirtschaftlichen Kosten in Bezug zur weltweiten Produktivität darzustellen. Beteiligt an der Studie war auch die Livestrong-Stiftung des siebenmaligen Tour-de-France-Gewinners Lance Armstrong. Einst selbst an Krebs erkrankt, hat er sich nach seiner Genesung dem Kampf gegen die Krankheit verschrieben.

Grundlagen des Berichts sind Erhebungen der WHO über Todes- und Behindertenzahlen sowie Wirtschaftsdaten der Weltbank. Es wird deutlich, welche Auswirkungen die Krankheit hat, wie lange Menschen leben und wie produktiv sie dabei sind.

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