Krankenpflegeverein leistet wertvolle Arbeit

Moderatorin und Schauspielerin Renate Neve befragte die Einsatzleiter über ihre Tätigkeiten. So berichtete Lydia Jordan vom Case-Management über die zunehmende Beratungstätigkeit im Bereich Pflege und Betreuung aufgrund der immer älter werdenden Babyboomer-Generation. In die gleiche Kerbe schlugen auch die Einsatzleitungen der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege, Stefanie Schöllhorn, sowie Petra Stocker vom Mobilen Hilfsdienst (MOHI). Gleichzeitig wurde Petra Stocker als neue Leiterin des MOHI und der Tagesbetreuung vorgestellt und der langjährigen Leiterin Nastassja Stemer gedankt.
Hoher Mitgliederbedarf
Der Einsatzleiter der Hauskrankenpflege, Johannes Kohlross, betonte, dass das gut ausgebildete Personal bedarfsgerecht aufgestockt wurde, um die Versorgung der Mitglieder auch in Zukunft sicherzustellen. Daher benötigt der Verein möglichst viele Mitglieder, um die Last der Pflege auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Er bittet daher die Mitglieder, in ihrem Umfeld für eine Mitgliedschaft zu werben. Im Hinblick auf eine nachhaltige Versorgung der Mitglieder mit Pflege- und Betreuungsleistungen präsentierte Obmann Peter Matt seine Personal- und Finanzprognose bis zum Jahr 2030. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass aufgrund massiv gestiegener Personalkosten ein Defizit von rund 40.000 Euro entstanden ist, das durch Rücklagen gedeckt ist.
Personalstand erhöht sich
Derzeit sind 25 Angestellte und ca. 40 bis 50 freie Mitarbeitende in der Pflege und Betreuung tätig. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich der Personalstand bis 2030 um weitere cirka zwölf Prozent erhöhen. Betrachtet man die Lohnkosten für das Pflege- und Betreuungspersonal, so zeigt sich, dass sich die Lohnkosten von 2010 bis heute nahezu verdoppelt haben und bis 2030 um weitere 25 Prozent ansteigen werden. Dies bedeutet, dass die derzeitigen Personalkosten für die Angestellten von jährlich 900.000 Euro auf ca. 1,24 Millionen Euro ansteigen werden. Da bisher etwa ein Drittel dieser Kosten durch beeinflussbare Eigeneinnahmen wie z.B. Mitgliedsbeiträge, Pflegebeiträge, Spenden, Beiträge der Standortgemeinden etc. erwirtschaftet wurden, müssen diese Steigerungen auch in Zukunft erwirtschaftet werden. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Land, das derzeit ebenfalls unter massivem Spardruck steht, dies kompensieren kann.
Massiver Sparkdruck
Es wurde daher über eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge von 37 Euro auf 45 Euro pro Jahr abgestimmt. Der Antrag wurde mit einer Gegenstimme angenommen. Ebenso wird der Pflegebeitrag von 10,80 Euro pro Stunde auf den Stundensatz des Mobilen Hilfsdienstes von 17,40 Euro pro Stunde in den nächsten drei Jahren stufenweise angehoben. Derzeit liegt der aktuelle Pflegebeitrag vorarlbergweit im unteren Bereich aller 66 Krankenpflegevereine. Beispielsweise liegt der Vollkostensatz für die Pflege bei 67,50 Euro pro Stunde, welchen Nichtmitglieder bezahlen müssen. Zu diesen Kostensteigerungen kommen ab Oktober dieses Jahres noch Mietkosten von ungefähr 27.000 Euro pro Jahr hinzu. Die Standortgemeinden haben sich daher bereit erklärt, im Rahmen der bisherigen Förderung bis 2030 zusätzliche Mittel in Höhe von ca. 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen.
Anpassung an Tarife
Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auch der Verein seine eigenen Einnahmen an die landesüblichen Tarife anpasst. “Im Rahmen einer Diskussion zeigte sich, dass die Mitglieder dieser Vorgangsweise sehr positiv gegenüberstehen und eine Sicherung der guten Pflege- und Betreuungsleistungen wünschen. Eine Einsparung im Bereich des Personals würde eine Verringerung der Pflege- und Betreuungsleistungen bedeuten”, sagte Obmann Peter Matt.
Verständnis für Tariferhöhung
Grußworte überbrachten Landtagsvizepräsidentin Dr. Monika Vonier, die Geschäftsführerin des Verbandes der Hauskrankenpflege, Johanna Rebling Neumayr, und der Vandanser Bürgermeister Florian Küng. Sie äußerten vor allem Verständnis für die eigene Tariferhöhung, die von den Mitgliedern getragen werden muss. Im Anschluss an die Generalversammlung sprach Herr Bertram Strolz, Akademie für Positive Psychologie, zum Thema „Gesundheit und Wohlbefinden – die Kraft der Zuversicht”.