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Kosovo: Serbische Kirche erinnert an Unruhen

Die serbisch-orthodoxe Kirche hat den größten Ausbruch der ethnisch motivierten Gewalt seit dem Krieg 1998/99 im Kosovo vor fünf Jahren als "Fortsetzung des NATO-Bombardements gegen Serbien im Jahr 1999" bezeichnet.

In einer Aussendung zum Jahrestag des Gewaltausbruches am heutigen Montag verwies die Kirche darauf, dass 2004 rund 4.000 Serben aus ihren Heimen im Kosovo vertrieben, ihre Häuser in Brand gesteckt und auch mehr als 30 serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster zerstört oder beschädigt wurden. 19 Personen wurden bei den Ausschreitungen von Kosovo-Albanern gegen Serben und andere Minderheiten getötet.

“All dies ist in Anwesenheit der internationalen Kräfte passiert”, unterstrich die serbisch-orthodoxe Kirche in ihrer Aussendung. Die Mehrheit der zerstörten oder beschädigten Kirchen und Klöster sei noch immer nicht wiederaufgebaut worden. Auch habe nur eine “vernachlässigend kleine Zahl” der Vertriebenen in ihre früheren Wohnungen zurückkehren können.

“Eine Anzahl von Staaten hat in der Zwischenzeit im Widerspruch zu den UNO-Beschlüssen die einseitig ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt, wodurch die Verbrechen und die Gewalt nicht nur unbestraft geblieben sind, sondern durch die Verstümmelung eines international anerkannten Staates sogar belohnt wurden”, steht ferner in der Aussendung. Dort heißt es auch, der Freispruch für den früheren Kosovo-Premier Ramush Haradinaj vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal im Vorjahr zeuge davon, dass die NATO-Luftangriffe bereits auf die Unabhängigkeit des Kosovo abgezielt hätten.

Am 24. März ist es zehn Jahre her, dass die NATO mit ihren Luftangriffen auf die damalige Bundesrepublik Jugoslawien begann. Sie endeten 77 Tage später, im Juni 1999, als sich Belgrad in der mazedonischen Ortschaft Kumanovo zum Abzug seiner Sicherheitskräfte aus dem Kosovo verpflichtete. Der Kosovo kam durch die UNO-Resolution 1244 vom 12. Juni 1999 unter UNO-Verwaltung und erklärte am 17. Februar 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien, die bis dato 56 Staaten anerkannt haben.

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