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Kopfsalat im Test

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In zehn Wiener Supermärkten und Biogeschäften haben Tester des Magazins "Konsument" ausschließlich importierte Salate aus konventioneller und aus biologischer Landwirtschaft gekauft und auf Pestizide untersucht.

Das Urteil der Tester: In Summe waren alle Proben belastet. Besonders bitter, dass ausgerechnet ein Bioprodukt negativer Spitzenreiter war. Gekauft wurde der Salat im Jänner in je einer Wiener Filiale von Adeg, Billa, Hofer, Interspar, Lidl, Merkur und Zielpunkt. Da die Supermarktketten – bis auf Merkur – keine Biosalate im Sortiment hatten, wurde auch bei BioMarket und dem Biomarkt Maran biologischer Kopfsalat gekauft. Nach zwei Wochen wurde der Test in den gleichen Filialen wiederholt.

Das Ergebnis: Einzig beim Bio-Salat von Merkur waren die Proben aus dem ersten und dem zweiten Einkauf komplett frei von Pestiziden. Die Ware von BioMarket und vor allem von Maran konnte da nicht mithalten. Der beim ersten Einkauf bei BioMarket erstandene Salat war einwandfrei, der zweite mit einem Pestizid belastet. Bei Maran war der Salat vom zweiten Einkauf tadellos, die Probe aus der ersten Einkaufsrunde hingegen die am stärksten pestizidbelastete des gesamten Tests. Es wurden insgesamt drei Pestizide nachgewiesen. Bei einem, Rotenon, war sogar der gesetzliche Höchstwert überschritten. Laut “Konsument” hätte dieser Salat nicht zum Verkauf angeboten werden dürfen. Der Biomarkt Maran hat auf den Test reagiert und gegenüber Konsument angekündigt, seine Kontrollen gegenüber dem Importeur zu verstärken.

Bei den übrigen aus konventioneller Landwirtschaft stammenden Salaten sind zwar keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden, Pflanzenschutzmittel waren aber in jeder Probe nachweisbar. In einigen Proben wurden Rückstände von mehreren Pestiziden gefunden.

Ob und wie stark ein Salat belastet ist, lässt sich mit freiem Auge nicht erkennen. Pestizide lagern sich teils außen an den Salatköpfen ab, teils gelangen sie aber auch durch das Wurzelwerk in das Pflanzeninnere.

Reduzieren kann man die Pestizidmenge, wenn man vor dem Zubereiten die äußeren Blätter, den Strunk und dicke Rippen entfernt und den Salat gründlich mit kaltem Wasser wäscht. Wer den Salat darüber hinaus mit Zitrone säuert, mit frischem Paprika mischt oder ein Glas Orangesaft dazu trinkt, kann die Bildung von Nitrit und damit möglicherweise von Nitrosaminen hintanhalten. Nitrit ist für Säuglinge gefährlich und kann mit Eiweiß zu krebserregenden Notrosaminen reagieren. Vitamin C hemmt diesen Prozess. Im Sommer, im Freilandanbau, wird Nitrat durch die UV-Strahlung im Sonnenlicht abgebaut.

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